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Balladyums «Go to Work and Dance!»: Eine spektakuläre Tanzshow

Eva Pretelli
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Bild: Andreas Greber
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(chm)

Die Polizistin, die Malerin und die Pilotin stehen bereit. Es erklingt der Song «Nine to Five»,, die Tanzshow beginnt. 200 Tänzerinnen und Tänzer zeigen ihre Darbietungen zum Thema «Go to Work and Dance!»

Die Idee zur Show kam der Tanzschulleiterin Eva Pretelli, als sie in ihrem Kostümkeller stand und den Fundus betrachtete. Wissend, dass das Budget für die Show 2023 beschränkt sein wird, entschied sie sich für das Thema Arbeit, da einige Kostüme in den Kisten warteten, um wieder einmal im Licht der Bühnenscheinwerfer zu glänzen.

So machte sich das Balladyum-Team daran, die Choreografien für die Show zu konzipieren und mit den Tanzschülerinnen und Tanzschülern zusammen zu gestalten. Herausgekommen ist ein Reigen von Berufen, vertanzte Gedanken zum Thema Arbeit und eine grossartige Vielfältigkeit an Tanzdarbietungen.

«Was will ich werden, wenn ich gross bin?», fragten sich die Monday Dancers zusammen mit ihrer Tanzlehrerin Malu Kehl und beendeten die Unentschlossenheit mit einem Walzer zu «Qhe Sera, Sera». Die Gruppe Miauiees befragten eine Wahrsagerin, welchen Beruf sie in Zukunft ausüben werden und tanzten Kuriositäten wie zum Beispiel den «Bananenbieger». Die Gruppe Catwalkers stellte den Arbeitsweg dar und die Malerinnen läuteten den Reigen unterschiedlicher Berufe ein. Lena Walter, welche als einzige Tänzerin der Kids-Hip-Hop-Gruppe Bouncers an diesem Tag auf der Bühne stand, nahm die Anforderung an, ein Solo zu tanzen. Dieser Mut darf nicht unerwähnt bleiben und ihre Tanzlehrerin Nesil Yilmaz war sichtlich stolz auf sie. Viel Mut bewiesen auch die Jüngsten: die Feuerwehrfrauen (Tanzlehrerin Delia Flury) sowie Gemüseverkäufer/-innen, Hundesitterinnen und Zahnfeen standen zum Teil das erste Mal auf der Bühne. Letztere sind die jüngsten Balletttänzerinnen der accademia balladyum. Ebenfalls klassisches Ballett zeigten die Gruppen Aspirations als Architektinnen in einer modernen Eigenkreation der Tanzlehrerin Victoria Ziegler sowie die Gruppen OnPoint/Pointed Sisters, welche eine Variation aus dem klassischen Ballett Paquita zeigten und so den Beruf der Balletttänzerin darstellten. Ebenfalls einen Beruf in der Tanzwelt stellten die B-Boys als Breakdance Lehrer dar – wohl inspiriert von ihrem Tanzlehrer Loui Parel. Dabei zeigten sie ihren älteren B-Boy-Kollegen der Gruppe BreakTheFloor, wie’s geht. Diese wiederum glänzten im Mechanikerkombis mit gekonnten Toprocks, Powermoves und Freezes, welche sie von ihrem Tanzlehrer Abdulloh Nasibov gelernt haben. Spannende Tanzformationen versprach der Tanzstil Commercial, was dem Publikum zu gefallen mochte. Die Gruppe Viva la Vida sowie die Salsa Ladies, geleitet von Paola Luterbacher, zeigten eine feurige Salsaeinlage und fügte sich als Bauerinnen und Bäuer sowie Putzfrauen in die Thematik der Show ein. Ebenso aktionsgeladen waren die Showeinlagen der Tänzerinnen, welche die Akrobatikkurse besuchen. Julia Wymann, Expertin der rhythmischen Sportgymnastik, leitet diese Kurse. Zuckersüss waren die 5- bis 6-jährigen Pausengirls, welche ihre ersten erlernten Akrobatikelemente zeigten. Die Gruppe Young Elite zeigte mit einem Augenzwinkern in Boxershorts und Krawatte wie im Homeoffice gearbeitet wird. New Formation legte einen fulminanten Auftritt zum Thema «Weekend» hin. Petr Nedbal entwickelte zusammen mit den Tänzerinnen eine fesselnde zeitgenössische Choreografie und beleuchtete verschiedene Aspekte der Arbeit. Der darauffolgende Hip-Hop-Tanz «You better Work» stand im Kontrast dazu, leitete jedoch das ernste Thema der Überforderung durch Arbeit ein. Die Gruppe Elite vermochte mit dem Stück «Human» und «Work to Refine» die Thematik wunderbar in einer zeitgenössischen Jazz-Choreografie umzusetzen. Aufgelöst wurden die ernsten Gedanken von der Gruppe Glitters, welche tänzerisch dazu aufrief, dass man alles kann – auch Träume verwirklichen. So zeigten die jungen Tänzerinnen, welche von Nora Vetsch geleitet werden, in einer ansprechenden Choreografie, den Beruf der Modedesignerin. Die Gruppe von Linus Tsan erinnerte dann in einer schmissigen Urban-Nummer daran, dass es Rechnungen zu zahlen gibt. Die Gruppe fresh ertanzte sich Reichtum an der Wall Street. Das Thema Ferien nahm die Gruppe Vibin’, geleitet von Nina Schär, in Form einer grossartigen Dancehall-Choreografie auf. Ein tänzerisches Highlight war das Quartett «NoLimits», welches mit ihrer berührenden Choreografie und solider Tanztechnik überzeugte.

Der accademia balladyum ist es ein Anliegen, den jungen Tänzerinnen und Tänzern Tanzkultur zu vermitteln. So ist es auch wichtig, dass dies auf einer Bühne mit professionellem Licht erfolgen kann. Die Technikcrew mit This Bichsel und Hubert Kehl bewies einmal mehr, dass sie ihr Handwerk versteht. Eine solche Tanzveranstaltung bedarf einer guten Organisation, die dank Lea Däppen und einer Vielzahl von Helfer/-innen und Betreuer/-innen gewährleistet ist. Eine Grossmutter unter den Zuschauer/-innen brachte es schliesslich auf den Punkt: Die Kinder können Tanz nur erlernen, wenn die Eltern sie darin unterstützen und daher gebührt ihnen ein grosser Dank.

Die Tanzschulleiterin und Tanzlehrerin Eva Pretelli war sichtlich gerührt ob der Darbietung aller Tänzerinnen und Tänzer. Sie ist stolz, dass die Tanzschüler/-innen der accademia balladyum, dank eines kompetenten Tanzlehr/-innen-Teams, eine vielfältige Palette an Tanzstilen lernen und schliesslich auch auf der Bühne präsentieren können. Und schliesslich ist es schön, die Tänzerinnen und Tänzer begleiten zu dürfen, ihnen Tanz erfahrbar zu machen und ihnen die Möglichkeit zu geben, darin zu wachsen.

Die accademia balladyum ermöglicht den Tänzerinnen und Tänzern, regelmässig auf der Bühne zu stehen. Sie nimmt auch an Tanzwettbewerben im In- und Ausland teil. Die nächsten Wochen finden in der accademia balladyum Schnupperwochen statt, anlässlich derer die verschiedenen Tanzstile ausprobiert werden können.