In der Stadt Zug soll an bester Lage der Hauptstützpunkt für die Zugerland Verkehrsbetriebe entstehen. Harry Ziegler, Chefredaktor der «Zuger Zeitung», zum vergeblichen Anrennen verschiedener Stadtzuger Kantonsräte gegen den Standortentscheid.
Sie konnten einem leidtun, gewisse Kantonsräte der Stadt Zug – wie sie sich an der letzten Sitzung des Parlaments beharrlich aber letztlich vergebens für ihre Stadt einsetzten. Unweigerlich drängt sich einem das Bild des Ritters Don Quijote de la Mancha auf, der vergeblich, aber unbeirrt gegen Windmühlen kämpfte. Die Mehrheit des Kantonsrats entschied gegen den Willen diverser Stadtzuger Kantonsräte, dass der ZVB-Hauptstützpunkt mit Kosten von gut 200 Millionen Franken, an der Aa, mitten in der Stadt, zu bauen sei.
Ein politischer Entscheid und so weit zu akzeptieren. Bliebe nach der Debatte nicht ein Zweifel an einigen Argumenten, die gegen eine verlangte Machbarkeitsstudie für das Gebiet Göbli ins Feld geführt wurden. Beispielsweise das Argument, dass nun endlich vorwärtsgemacht werden müsse. Es ist insofern schwach, als dass bereits über zehn Jahre am Standort des neuen ZVB-Hauptstützpunkts herumdiskutiert wird. Hätte da ein weiteres Jahr die Kuh feisser gemacht? Oder das dortige Grundwasservorkommen. Andere Kantone bauen Autobahnen, Industrieparks oder Bahnlinien durch Gebiete mit Grundwasser.
Es entsteht eher der Eindruck, die meisten Parlamentarier aus den anderen Gemeinden hätten eine Rechnung mit der Stadt offen, hätten ihr beweisen wollen, dass die Stadtzuger Wünsche nicht immer in Erfüllung gehen – auch wenn sie mit 83 Prozent (53 Millionen Franken) die Hauptlast des Zuger Finanzausgleichs trägt. «Dieser Kanton Zug hat diese erfolgreiche Stadt doch nicht verdient. Man hat die beste Milchkuh einmal mehr verletzt», hat ein Stadtzuger Kantonsrat nun auf Facebook gepostet. Etwas drastisch formuliert zwar, aber nicht grundsätzlich unverständlich.