Der Kanton Luzern begrüsst die vom Bund geplante Genesungskur für den Tourismus. Das Geld muss er aber auch klug einsetzen.
Geld vom Staat hat bei der Bewältigung der Coronakrise immer wieder kleine Wunder bewirkt. Daher ist es auch richtig, dass der Bund der Tourismusbranche noch stärker unter die Arme greifen will, denn dort ist die Krise noch längst nicht überstanden. Mit einem «Recovery-Programm» in der Höhe von 60 Millionen Franken will der Bund insbesondere dem Städtetourismus wieder zu alter Blüte verhelfen.
Doch ist das überhaupt erwünscht? In der Touristenhochburg Luzern wurde der Ton gegenüber dem Tourismus zunehmend gehässig. Die Stadtluzerner Politik geht mittlerweile sogar so weit, Corona als Zäsur zu sehen und einen «Tourismus 2.0» anzustreben, der sich deutlich vom bisherigen unterscheidet: Weg vom überfüllten Schwanenplatz hin zu einem Gästesegment, das individueller, lokaler und vielfältiger sein soll.
Das «Recovery-Programm» des Bundes ist erfreulich. Aber gerade in Luzern sollte man sich gut überlegen, worin die Millionen investiert werden. Bloss die alten Strukturen zu zementieren, genügt nicht. Es braucht Innovation und neue Konzepte, um den touristischen Herausforderungen der Nach-Corona-Ära gewachsen zu sein. Klug eingesetzt, dienen die Bundesmillionen nicht nur der Erholung einer völlig am Boden liegenden Branche, sondern auch der Weiterentwicklung des Tourismus.