Zum Bebauungsplan des Areals An der Aa in Zug
Im Grossen Gemeinderat der Stadt Zug wurde am 24. Januar der Bebauungsplan des Areals An der Aa in erster Lesung behandelt. Zahlreiche Büros für die Zuger Verwaltung, Buseinstellhallen, Rettungszentrum und nur 30 Wohnungen für rund 180 Millionen Franken sollen an zentralster Lage in Zug entstehen – so will es der Grosse Gemeinderat. Der Rat gibt sich somit wenig beeindruckt von den historisch tiefen Leerstandsziffern und astronomisch hohen Mietpreisen in der Stadt Zug. Die Wohnungsnot ist dem Grossen Gemeinderat schlicht egal. Bürgerferne und nicht -nähe scheint das Gebot der Stunde im Grossen Gemeinderat zu sein. Verpasst wird gerade eine einmalige Chance, etwas gegen die grosse Wohnungsnot der Zuger Bevölkerung zu tun: 30 Wohnungen sind genug, obwohl 800 Wohnungen möglich sind. Bei der doppelten Ausnützungsziffer, welche immer noch tiefer als jene des Metalli-Areals wäre, könnten 800 Wohnungen gebaut werden: Preisgünstig und verbunden mit kurzen Arbeitswegen. Das gelingt neben dem Bau des Verwaltungsgebäudes und der ZVB-Garage! Wenn der Grosse Gemeinderat es verpassen sollte, einen wesentlichen Beitrag zu einer sozialen, integrativen und durchmischten Stadt zu leisten, muss letztlich die Stadtzuger Bevölkerung darüber entscheiden, ob sie 800 ökologische und soziale Wohnungen an zentraler Lage haben möchte oder sich mit 30 Wohnungen zufrieden gibt.
Josef Kalt, Mitglied der Nachhaltigkeitskommission der Stadt Zug