ROAMING: Surfen im Ausland wird günstiger

Swisscom senkt die Preise für Roaming-Pakete. Es handle sich um einen Schritt in die richtige Richtung, sagen Marktbeobachter.

Rainer Rickenbach
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Ein Smartphone mit den Mobile Ticketing Apps von FAIRTIQ und lezzgo, aufgenommen am 28. Juni 2017 in Zuerich. FAIRTIQ und lezzgo sind Mobile Ticketing Apps fuer den oeffentlichen Verkehr und funktioniert nach dem CIACO-Prinzip (Check In - Assisted Check Out). Vor der Reise mit dem OEV checkt der Kunde mit einem Klick ein und erhaelt dadurch ein gueltiges Ticket für den gesamten Verbund. Nach der Reise checkt man mit einem weiteren Klick wieder aus. (KEYSTONE/Christian Beutler) (Symbolbild: Christian Beutler / Keystone)

Ein Smartphone mit den Mobile Ticketing Apps von FAIRTIQ und lezzgo, aufgenommen am 28. Juni 2017 in Zuerich. FAIRTIQ und lezzgo sind Mobile Ticketing Apps fuer den oeffentlichen Verkehr und funktioniert nach dem CIACO-Prinzip (Check In - Assisted Check Out). Vor der Reise mit dem OEV checkt der Kunde mit einem Klick ein und erhaelt dadurch ein gueltiges Ticket für den gesamten Verbund. Nach der Reise checkt man mit einem weiteren Klick wieder aus. (KEYSTONE/Christian Beutler) (Symbolbild: Christian Beutler / Keystone)

Die Preise für im Ausland nutzbare Datenpakete fallen bei Swisscom schon ab dem kommenden Montag zum Teil recht massiv. Je nach Land werden sie bis zu 50 Prozent günstiger.

Eine Preishalbierung gibt es für ein Datenpaket von 200 MB für Länder wie den Iran, die ­Bahamas und den Tschad. Bei ­häufiger besuchten Reisedestinationen ausserhalb Westeuropa fallen die Preise zwischen 20 Prozent und 40 Prozent. Für Westeuropa beträgt die Preis­reduktion 20 bis 33 Prozent. Für Pakete mit dem kleinsten Datenvolumen von 10 MB senkt die Swisscom die Preise in den meisten Ländern aber nicht.

Swisscom verhandelte mit andern Telekomfirmen

«Möglich sind diese Preissenkungen dank intensiver Verhandlungen mit unseren Partnern im Ausland», sagt Jérôme Wingeier, Leiter Roaming bei Swisscom. Der grösste Telekomanbieter der Schweiz ist nun tatsächlich in den meisten Ländern preiswerter als die Konkurrenz (siehe Tabelle). Wirklich günstig ist Internetsurfen im Ausland indes für die EU-Bürger, sie zahlen innerhalb der Union seit dem vergangenen Jahr überhaupt keine Roaming-Gebühren mehr.

Der Vergleich zwischen den Schweizer Angeboten sei durch die Flatrate-Abos, die immer mehr Leistungen auch für Da­tenroaming beinhalten, schwierig geworden, stellt das Vergleichsportal Dschungelkompass.ch fest. «Für die Kunden der Swisscom, die im Ausland oft Datenpakete buchen, ist diese Preissenkung aber ein grosser Vorteil gegenüber zuvor. Sie sollten in den meisten Länder günstiger fahren als bei der Konkurrenz», sagt Oliver Zadori von Dschungelkompass.

Telekommunikationsexperte Ralf Beyeler von Moneyland.ch attestiert Swisscom «markante Preissenkungen», die einen Schritt in die richtige Richtung darstellten. Seiner Ansicht nach besteht aber noch Verbesserungspotenzial. So hält er die Gültigkeitsdauer von 30 Tagen bei Roaming-Paketen für zu kurz und darum für kundunfreundlich. Die Swisscom-Marke Simply Mobile zum Beispiel mache vor, wie Daten-Roaming-Pakete auch zeitlich unbeschränkt möglich seien. Zudem hält Beyeler die Roaming-Standardtarife für nach wie vor hoch. Die Preisunterschiede zwischen dem Standardtarif und den Paketpreisen seien riesig. «In Europa bezahlen Kunden mit dem Standardtarif bei Swisscom bis zu 2670 Prozent mehr als Kunden mit einem Daten-Roaming-Paket», so Beyeler.

Rainer Rickenbach