LUZERN: 1280 Unterschriften gegen Handyantennen

Eine Volksinitiative fordert Ordnung statt Wildwuchs bei den Handyantennen in der Stadt. Sie ist nun zustande gekommen.

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Mobilfunkantennen sorgen in der Stadt Luzern für Gesprächsstoff (Symbolbild). (Bild: Keystone)

Mobilfunkantennen sorgen in der Stadt Luzern für Gesprächsstoff (Symbolbild). (Bild: Keystone)

Das parteiunabhängige Komitee der Initiative «Für Ordnung statt Wildwuchs beim Mobilfunk» hat 1280 Unterschriften gesammelt und diese am Montag auf der Stadtkanzlei eingereicht, wie Initiant Markus Christen mitteilt. Nötig wären 800 Unterschriften. 59 Unterschriften waren ungültig. «Viele Luzerner teilen das Unbehagen, dass das Antennennetz in der Stadt Luzern ungebremst ausgebaut wird», schreibt Christen weiter. Es könne nicht sein, dass in jedem Quartier die betroffenen Bürger allein sich mit den Mobilfunkbetreibern herumschlagen müssen, ohne dass sich die öffentlich Verantwortlichen um die Anliegen der Betroffenen kümmern.

In der Stadt Luzern stehen laut Angaben der Initianten derzeit 86 Mobilfunkantennen, für 9 weitere Anlagen laufen Baugesuche. Daneben existieren 79 Mikrozellen (Mobilfunkantennen mit kleiner Leistung).

Planungszone gefordert

Konkret fordert das vierköpfige Initiativkomitee, das aus Privatenpersonen besteht, die sich in Quartieren gegen den Bau von Mobilfunkantennen wehren, von der Stadtverwaltung eine Planungszone nach dem Kaskadenmodell. Das vom Bundesamt für Umwelt entwickelte Modell gilt als Leitlinie für die Handhabung von Mobilfunk in Schweizer Gemeinden. Es sieht vor, dass innerhalb einer Gemeinde verschiedene Gebiete unterschiedlich priorisiert werden.

So können beispielsweise Industrie-, Arbeits- und Gewerbezonen in erster Priorität als Standorte für Mobilfunkantennen gewählt werden. Erst wenn in diesen Zonen kein passender Standort gefunden werden kann, darf in Wohngebieten eine Antenne montiert werden.

In verschiedenen Gemeinden des Kantons Luzern wurden bereits Massnahmen zur Regulierung des Baus neuer Mobilfunkantennen mit Hilfe von Planungszonen ergriffen. So beispielsweise in den Gemeinden Sursee, Rain und Hitzkirch.

In diesem Jahr hat Markus Christen bereits eine Volksmotion mit dem selben Anliegen beim Stadtrat eingereicht. Das von 223 Luzernern unterschriebene Anliegen wurde Ende September vom Grossen Stadtrat allerdings abgelehnt.

rem/rg

Der Plan zur Volksinitiative. (Bild: PD)

Der Plan zur Volksinitiative. (Bild: PD)