Die Regierung will sechs Bibliotheken an Berufsschulen schliessen. Am Donnerstag wollen Lehrpersonen vor dem Regierungsgebäude protestieren.
In ihrem letztjährigen Sparprogramm sprach die Regierung von «Optimierung der Ausleihbibliotheken an den Berufsfachschulen» – und konnte so im laufenden Jahr 50 000 Franken sparen. Der Widerstand gegen die damals beantragte Budgetkürzung war klein – und öffentlich nicht wahrnehmbar.
Jetzt, nur ein Jahr später, soll es um die Bibliotheken in Sursee, Emmen, Willisau sowie um drei Bibliotheken in der Stadt Luzern, geschehen sein: Die Regierung schlägt dem Parlament im Aufgaben- und Finanzplan 2014 bis 2017 (AFP) die «Aufhebung der Bibliotheken» vor. Der Spareffekt beträgt im kommenden Jahr 40 000 Franken, ab 2015 sind es laut AFP 100 000 Franken wiederkehrend. Zwischen «Optimierung» und «Aufhebung» liegt also exakt ein Jahr; und im Gegensatz zum letzten Herbst protestieren die Betroffenen lautstark.
Ob die Regierung ihren Plan verwirklichen kann, ist denn auch unsicher. Der Widerstand aus Lehrerkreisen ist nämlich riesig. So übergeben am Donnerstagnachmittag Berufsfachschullehrer an Staatsschreiber Lukas Gresch zuhanden der Regierung rund 2000 Unterschriften gegen die Schliessung von Bibliotheken. Mitprotestieren sollen vor dem Regierungsgebäude auch Berufsschüler, wie Ursula Röösli, Deutschlehrerin am Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik in Sursee, erklärt. «Wie die jüngste Pisa-Erhebung zeigt, haben wir Schweizer beim Lesen Nachholbedarf. Dass jetzt Bibliotheken geschlossen werden sollen, ist für mich nicht nachvollziehbar», sagt Röösli.