Dramatische Situation am Montagabend in Obernau: kurze, aber heftige Regenfälle führten zu Überschwemmungen. Zahlreiche Keller standen unter Wasser. Die Strasse von Kriens ins Eigenthal ist bis mindestens am Dienstagmittag wegen mehreren Erdrutschen gesperrt.
Laut Andreas Vonesch, Feuerwehrkommandant von Kriens, gingen die ersten Schadensmeldungen am Montagabend um 17.50 Uhr ein. «Das Problem war, dass die Bäche aus dem Hochwald so viel Geschiebe mit sich führten, dass schliesslich die Abflüsse versperrt wurden und das Wasser nicht mehr abfliessen konnte», erklärte Vonesch auf Anfrage.
Die Folge: Der Krienbach trat an verschiedenen Stellen über die Ufer und setzte zahlreiche Keller unter Wasser. Von den Überschwemmungen betroffen war auch das Schulhaus Obernau. Die Aula sowie die Bibliothek standen bis zu 30 Zentimeter unter Wasser. Am späten Montagabend war die Feuerwehr daran, Keller auszupumpen und die Strassen vom Geschiebe zu befreien. Die Lage blieb kritisch, weil weitere Niederschläge befürchtet wurden. Ein Anwohner des Ränggbachs sagte, so viel Wasser in so kurzer Zeit habe er seit den Überschwemmungen im Jahr 1979 nicht mehr gesehen.
Auch in Schwarzenberg musste die Feuerwehr gegen zehn Keller leer pumpen. Aus einem Stall in der Nähe eines Baches wurden zudem vorsorglich sieben Geissen gerettet, wie Gemeinderat Peter Zurkirchen auf Anfrage sagte. Insgesamt standen bis am frühen Dienstagmorgen elf Feuerwehren im Einsatz, wie es beim Feuerwehrinspektorat des Kantons Luzern auf Anfrage hiess. Personen seien keine zu Schaden gekommen, sagte die Polizei auf Anfrage sagte.
Für den Verkehr gesperrt, ist bis mindestens am Dienstagmittag die Strasse ins Eigenthal zwischen Kriens Obernau und Hergiswald. Zahlreiche Erdrutsche und Murgänge haben die Strasse verschüttet. Leitplanken wurden aus der Verankerungen gerissen. Das Eigenthal bleibt über die Strassen durch Malters und Schwarzenberg erreichbar. Die Buslinie 1 musste ihren Betrieb vorübergehend einstellen.
Seit Jahrzehnten hat der Krienbach bei schweren Pilatusgewittern immer wieder zu grossen Überschwemmungen geführt. Das letzte Mal richtete das Unwetter vom Juni 2002 grosse Schäden an. 2007 wurden 2,5 Millionen Franken in den Hochwasserschutz investiert.
Laut Angaben von Meteonews sind am Montagabend letzte Schauer zu erwarten, dann dürfte die Regenperiode überstanden sein. Bereits in der Nacht wird es trocken und zum Teil klar. Morgen Dienstag wird es recht sonnig und mit rund 24 Grad angenehm warm.
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rem/spe/sda