LUZERN: Unigesetz: Referendum der SP steht

Im Kanton Luzern wird das Volk über die Errichtung einer Wirtschaftsfakultät an der Universität abstimmen können. Die SP hat das Referendum gegen das neue Universitätsgesetz eingereicht.

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Die Universität Luzern. (Bild: Dominik Wunderli / Archiv Neue LZ)

Die Universität Luzern. (Bild: Dominik Wunderli / Archiv Neue LZ)

Die SP sammelte laut eigenen Angaben 3419 Unterschriften. Nötig für das Zustandekommen des Referendums waren innert 60 Tage 3000 Unterschriften.

Derzeit existieren an der Uni Luzern die drei Fakultäten Theologie, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie Rechtswissenschaften. In dem im März vom Kantonsrat revidierten Universitätsgesetz ist zusätzlich eine Wirtschaftsfakultät aufgeführt. Diese ist geplant, aber noch nicht gegründet.

Das neue Gesetz sieht ausserdem vor, dass die Uni finanzielle Unterstützung durch Dritte ab einem Betrag von 500'000 Franken offen legen muss.

Die SP kritisiert vor allem die geplante Finanzierung der neuen Fakultät durch private Gelder und mangelnde Transparenz bei der Offenlegung der Drittmittel. Dies gefährde die Unabhängigkeit der Uni, schreibt die Partei.

Weiter befürchtet die SP, dass mit der neuen Fakultät an der Uni ein Parallelangebot zur bestehenden Abteilung Wirtschaft an der Fachhochschule geschaffen und diese «unnötig konkurrenziert» würde. Stattdessen plädiert sie für den Aufbau einer medizinischen Fakultät. Der Entscheid der Regierung für die Wirtschaftswissenschaften sei von finanzpolitischen Zwängen getrieben, schreibt die SP. Das neue Gesetz schreibt zudem vor, dass die Uni finanzielle Unterstützung durch Dritte ab einem Betrag von 500'000 Franken offen legen muss.

An der Uni Luzern studieren derzeit rund 2600 Personen. Um im schweizweiten und internationalen Wettbewerb um Studenten, Professoren und Forschungsgelder zu bestehen, will die Uni weiter wachsen.

Für ein Wachstum ist die Ausweitung des Fächerangebots geplant. Dabei setzen die Unileitung und der Regierungsrat auf die Disziplin Wirtschaft, weil diese gemäss Prognosen als Boomfach gilt.

Die neue Wirtschaftsfakultät soll frühestens 2015 eröffnet werden. Der Aufbau kostet gemäss Angaben der Uni rund vier bis fünf Millionen Franken.

sda/zim/rem