Klimastreik
Nach Räumung: Polizei meldet 83 Festnahmen

Die Polizei hat die Blockaden vor den Eingänge von UBS und Credit Suisse auf dem Zürcher Paradeplatz geräumt. Die Polizei hat 83 Personen festgenommen und weggewiesen.

Alice Guldimann, Peter Walthard
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Rund 200 Aktivistinnen und Aktivisten der Klimabewegung haben am Montagmorgen auf dem Paradeplatz in Zürich den Hauptsitz der Grossbank Credit Suisse und die Geschäftsstelle der UBS besetzt.

Video: Laura Zimmermann/SDA

Unter den 83 Festgenommenen sein 47 Frauen und 36 Männer, meldete die Stadtpolizei Zürich im Nachgang zur Räumung der Blockaden im Zürcher Kreis 1. Sie seien für weitere Abklärungen auf die Polizeiwache gebracht worden. 64 Personen seien bei der Staatsanwaltschaft, 19 Personen bei der Jugendanwaltschaft angezeigt worden. Alle hätten eine Wegweisung erhalten. Sechs Personen, die sich bei der Blockade an Gegenständen befestigt hatten, waren mitsamt diesen auf die Wache gebracht und dort mit entsprechendem Werkzeug befreit worden.

In der Folge haben die Klimastreikenden zu einer «Solidaritätsdemonstration» auf dem Helvetiaplatz aufgerufen. In den nächsten Tagen soll ausserdem die Schweizerische Nationalbank in den Fokus der «Aktionswoche» geraten. Die Aktivistinnen und Aktivisten hatten bereits am frühen Morgen Eingänge des Credit-Suisse-Hauptsitzes sowie eines benachbarten UBS-Gebäudes besetzt und mit Sitzblockaden, Fässern oder einer Fahrradkette blockiert. Laut Angaben von Klimastreik Schweiz waren rund 200 Personen vor Ort. Die ganze Aktion hat das Projekt «Rise up for Change» der Schweizer Klimabewegung via Livestream auf ihrer Homepage übertragen. Die Klimastreikenden sangen Lieder und hielten Banner in die Höhe.

Um 8 Uhr begann die Polizei, die erste Blockade vor der Credit Suisse aufzulösen.

Um 8 Uhr begann die Polizei, die erste Blockade vor der Credit Suisse aufzulösen.

Keystone

Die Blockade war Teil der Aktionswoche «Rise up for Change», die der Klimastreik vom 30. Juli bis zum 6. August durchführt. Der Fokus liegt dabei auf den Schweizer Banken. Insbesondere die Credit Suisse, die UBS und die Schweizerische Nationalbank SNB hätten bisher «alles andere als angemessen» auf die Klimakrise reagiert. Die Klimabewegung fordert, dass die Banken ihre Investitionen in fossile Energien stoppen und diesbezüglich Transparenz schaffen. Bereits im Voraus hatte der Klimastreik eine «bunte Massenaktion zivilen Ungehorsams» angekündigt.

Im Rahmen der ersten Aktionswoche im vergangenen September hatten mehrere hundert Aktivisten auf dem Bundesplatz in Bern über Nacht ein Protestcamp errichtet. Zwei Tage lang liess der Gemeinderat die Streikenden während der Herbstsession gewähren, bis das Klimacamp in der Nacht von der Polizei aufgelöst wurde. In der Folge war es dann zu einer Demonstration des Bündnisses in der Stadt Bern gekommen.