Gesundheitsfachleute von Schweizer Spitälern und Hochschulen fordern Bundesrat Alain Berset in einem offenen Brief zum Handeln auf. Diesmal geht es nicht um Corona, sondern um das Klima.
Zur Eröffnung der Klimakonferenz in Glasgow haben rund 1000 Fachpersonen aus dem Gesundheitsbereich in einem offenen Brief an Bundesrat Alain Berset die Regierung dazu aufgefordert, beim Klimaschutz zu drastischen Massnahmen zu greifen. Die Unterzeichnenden, zu denen namhafte Experten wie Covid-19-Taskforce-Mitglied Milo Puhan gehören, fordern vom Bundesrat unter anderem die Einführung von Notrecht.
Die Exekutive müsse einen nationalen Gesundheits-, Klima- und Umweltnotstand ausrufen und «alle erforderlichen Massnahmen» ergreifen, um «das Leben der Bürger zu schützen», heisst es in dem Brief. Weiter wird die Einberufung von «Bürgerversammlungen» verlangt. Diese sollen über die wirksamsten, relevantesten und nachhaltigsten Massnahmen entscheiden.
Begründet werden die Forderungen unter anderem mit der Covid-19-Pandemie. Diese sei «ein Vorbote neuer Gesundheitskatastrophen» und Teil eines «besorgniserregender Trends bei den Gesundheitsindikatoren und häufigerer und schwererer Naturkatastrophen.» Wegen des Klimawandels und des Zusammenbruchs der biologischen Vielfalt sei in den nächsten Jahrzehnten mit «einem erheblichen Anstieg der Morbidität und Mortalität» zu rechnen, unter anderem durch schlechte Luft-, Wasser- und Nahrungsqualität, weitere Pandemien und politische Instabilität. (wap)