Startseite
Nachrichten
Schweiz (Nachrichten)
Die warmen Temperaturen und häufigen Trockenperioden machen dem Schweizer Wald zu schaffen. Die Wälder und die Waldpolitik würden sich an den Klimawandel anpassen müssen, kommt der Bund zum Schluss.
(agl) Es brauche langfristige Lösungen, um den Wald an die sich ändernden Bedingungen anzupassen. Das schreiben das Bundesamt für Umwelt (Bafu) und die Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in einer gemeinsamen am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung. Eine Chance seien Baumarten, die besser mit der Trockenheit zurechtkommen. So leide die einheimische Eiche beispielsweise weniger als die Fichte.
Generell ist der Schweizer Wald derzeit jedoch in einem guten Zustand. Das zeigt das neue Landesforstinventar (LFI), welches das Bafu und das WSL am Mittwoch veröffentlicht haben. Gemäss der neusten Erhebung von 2009 bis 2017 hat sich der Wald demnach positiv entwickelt. Die bewirtschafteten Wälder sind naturnaher geworden, es gibt mehr Mischwälder und Bäume verschiedenen Alters. Durchmischte Wälder seien widerstandsfähiger gegenüber Stürmen, Trockenheit oder Insekten, die eine vermehrte Bedrohung darstellen.
Probleme zeichnen sich gemäss BFU und WSL bei Wäldern in höheren Lagen ab. Diese würden oft zu selten durchforstet, weil die Bewirtschaftung zu teuer sei oder keine Waldstrassen vorhanden seien. Nur 36 Prozent der Schutzwälder sind gemäss dem neuen Forstinventar für die Bewirtschaftung und Pflege gut erschlossen, der Anteil an nicht bewirtschafteten Waldflächen nimmt zu.
Das sei besonders problematisch in den Regionen, in denen der Wald vor Naturgefahren wie Lawinen oder Steinschlag schützen soll. Wird der Schutzwald nicht regelmässig durchforstet, wird er zu dicht und keine jungen Bäume wachsen nach, was die Schutzwirkung beeinträchtigt. Aktuell befindet sich der Schutzwald gemäss LFI noch in einem guten Zustand, die Fläche mit genügender Verjüngung geht jedoch zurück.