Nun äussert sich auch der ehemalige Schweizer Top-Schiedsrichter Urs Meier zum Bundesliga-Gipfel Dortmund–Bayern. Dabei bekommen Spieler Jude Bellingham und Schiedsrichter Felix Zwayer ihr Fett weg.
Das Topspiel der Fussball-Bundesliga zwischen Borussia Dortmund und Bayern München (2:3) vom Samstag sorgt auch Tage danach noch für viel Gesprächsstoff. Nun meldet sich der frühere Schweizer Top-Schiedsrichter Urs Meier zu Wort. Dabei kritisiert der Zürcher Jude Bellingham scharf. Nach Ansicht Meiers war die Schiedsrichter-Schelte des Jungstars von Borussia Dortmund «fies» und «perfide». «Auch wenn ich kein grosser Freund von Felix Zwayer bin - das war ein dickes Brett», sagt Meier in seinem Podcast. Und weiter: «Das war unter der Gürtellinie. Es suggeriert den Fans, dass Zwayer bestechlich ist.»
Bellingham hatte Zwayer nach dem Spiel beim norwegischen TV-Sender Viaplay Fotball hart angegangen. Der englische Nationalspieler sagte:
«Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das grösste Spiel in Deutschland. Was erwartest du?»
2004 hatte Felix Zwayer den Akten zufolge als Assistent Geld vom Drahtzieher Robert Hoyzer angenommen. Später deckte er jedoch den Bestechungsskandal mit auf. Eine Manipulation wurde Zwayer trotz Sperre nie nachgewiesen.
Zudem sieht Meier mit Blick auf Zwayer den Deutschen Fussball-Bund (DFB) gefordert. «Ich habe immer gesagt, dass mit mir als Schiri-Chef so ein Schiedsrichter nicht mehr in der Spitze gepfiffen hätte. Aber man kann das anders sehen, der DFB hat anders entschieden», sagt Meier in seinem Podcast. Und mit Blick auf Zwayer sagt Meier: «Er hatte seine Strafe. Jetzt müsste sich jemand von der Schiedsrichter-Spitze des DFB vor Zwayer stellen. Er ist schliesslich der verlängerte Arm des DFB auf dem Platz.»
Für seine harsche Kritik muss Bellingham nun eine Geldstrafe in Höhe von 40 000 Euro bezahlen. Dieses Urteil gab das Sportgericht des DFB am Dienstagmittag bekannt. Gesperrt wurde der 18-Jährige von Borussia Dortmund nicht. Das DFB-Sportgericht wertete die Aussage Bellinghams als unsportliches Verhalten. Der Spieler hat dem Urteil bereits zugestimmt, es ist damit rechtskräftig. (dpa/swe)