Tennis
Belinda Bencic triumphiert nach über 3 Stunden Kampf und steht im Final

Belinda Bencic greift in Berlin nach ihrem sechsten Triumph auf WTA-Stufe. Der Olympiasiegerin wird dafür im Halbfinal gegen Maria Sakkari alles abverlangt.

Gabriel Vilares
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Belinda Bencic steht beim Rasenturnier in Berlin im Endspiel. Die Schweizerin überzeugt auf ihrer Lieblingsunterlage.

Belinda Bencic steht beim Rasenturnier in Berlin im Endspiel. Die Schweizerin überzeugt auf ihrer Lieblingsunterlage.

Keystone

Auch im vierten Spiel des WTA-500-Rasenturniers in Berlin musste Belinda Bencic (WTA 17) über die volle Distanz – und auch im Halbfinal behielt sie das bessere Ende für sich. Den dritten Matchball verwertete die 25-jährige Ostschweizerin nach 3:07 Stunden. Der 6:7, 6:4, 6:4-Erfolg war besiegelt, die Schweizerin sank zu Boden und liess erahnen, was ihr dieser Erfolg gegen Maria Sakkari (WTA 6) bedeutete.

«Ich weiss nicht, wie ich durch das Match gekommen bin. Es war sehr eng, wir haben uns nichts geschenkt und alles rausgehauen. Obwohl wir auf Gras spielen, haben wir oft lange Games gespielt», liess die strahlende Bencic danach im Platzinterview verlauten.

Netzroller entscheidet Startsatz

Tatsächlich schenkten sich die beiden Kontrahentinnen im zweiten Aufeinandertreffen ihrer Karriere rein gar nichts und kämpften um jeden Ball. Die 26-jährige Griechin startete furios, war rasch mit 2:0 in Führung, hatte gar Spielbälle zum 3:0. Doch die Olympiasiegerin kämpfte sich in den Startsatz zurück, der im Tie-Break entschieden wurde. Auch dieser war äusserst knapp: Er ging nach einem Netzroller 8:6 an Sakkari.

Immer wieder brachte Bencic ihre Gegnerin mit harten Schlägen in Bedrängnis. Über das ganze Match schlug sie 37 Winner und erarbeitete sich gleich 19 Breakmöglichkeiten. Eine solche verwertete die Ostschweizerin im 2. Durchgang beim Stand von 5:4.

Zweiter Finaleinzug in Berlin

Der 3. Satz präsentierte sich beinahe als Kopie des zweiten. Bencic behielt in den entscheidenden Augenblicken die Nerven und zeigte unter Druck ihr bestes Tennis. Wiederum beim Stand von 5:4 liess die Olympiasiegerin nichts mehr anbrennen und sicherte sich den zweiten Finaleinzug nacheinander in Berlin.

Im vergangenen Jahr zog die Schweizerin im Steffi-Graf-Stadion gegen die Russin Ljudmila Samsonowa in drei Sätzen den Kürzeren. «Hoffentlich kann ich dieses Jahr gewinnen. Dieses Turnier scheint mir zu liegen», so die Finalistin. Bei der mit 709'000 Euro dotierten Veranstaltung wartet im Endspiel die topgesetzte Tunesierin Ons Jabeur (WTA 4).

Ein gutes Omen, denn die Schweizerin bezwang in Charleston, bei ihrem einzigen Turniersieg in diesem Jahr, ihre bevorstehende Finalgegnerin. Das letzte Aufeinandertreffen verlor Bencic gegen Jabeur in Madrid Anfang Mai jedoch. Die Schweizerin führt in den Duellen mit 2:1, auf Rasen sind sie sich allerdings noch nicht gegenüber gestanden.

Belinda Bencic greift am Sonntag nach ihrem sechsten Turniersieg auf WTA-Stufe. Nach Martina Hingis wäre sie die zweite Schweizerin, die beim Turnier in Berlin den Siegerpokal in die Höhe stemmen darf. 1999 wurde jedoch noch auf Sand gespielt.