Tennis
Triumph in Gstaad: Casper Ruud ist auf Schweizer Sand weiter unantastbar

Casper Ruud gewinnt die Swiss Open in Gstaad. In einem hochstehenden Final setzt sich der Norweger gegen Matteo Berrettini in drei Sätzen durch. Auf Schweizer Sand bleibt der 23-Jährige weiter ungeschlagen.

Simon Wespi
Drucken
Casper Ruud ist «Mister Gstaad». Der Norweger hat im Berner Oberland noch keine Partie verloren.

Casper Ruud ist «Mister Gstaad». Der Norweger hat im Berner Oberland noch keine Partie verloren.

Keystone

Das Gefühl von einer Niederlage in Gstaad kannten vor dem Final beide Tennis-Cracks nicht: Sowohl Casper Ruud als auch Matteo Berrettini hatten im Berner Oberland noch nie eine Partie verloren. Der Italiener Berrettini triumphierte bei seiner einzigen Teilnahme 2018, der Norweger Ruud gewann das Turnier im letzten Jahr.

Nun stiessen die beiden Topgesetzten des diesjährigen Turniers bei ihrer jeweils zweiten Teilnahme wiederum in den Final vor. Dieser bot den 4500 Zuschauern in den Berner Alpen ein Duell auf Augenhöhe. Schliesslich konnte sich Ruud nach zwei Stunden und 33 Minuten in drei Sätzen mit 4:6, 7:6, 6:2 durchsetzen.

Vorhand lässt Berrettini im Tie-Break im Stich

Anders als im Halbfinal, als beide Athleten im Eilzugstempo durchmarschierten, machten für einmal Details den Unterscheid aus. Der Italiener zeigte sich bei den Breakchancen unwiderstehlich. Beim Stand von 3:2 im ersten Satz nahm Berrettini (ATP 15) Casper Ruud den Aufschlag ab. Der Norweger seinerseits verpasste es, im darauffolgenden Game trotz drei Breakbällen zurückzuschlagen. Nach 47 Minuten war der erste Satz für den Wimbledon-Finalisten von 2021 eingetütet.

Auch im zweiten Satz schenkten sich die beiden nichts. Der Satz musste im Tie-Break entschieden werden. Dabei behielt Ruud (ATP 5) das bessere Ende für sich. Mit 7:4 gelang dem diesjährigen French-Open-Finalisten der Satzausgleich. Der 26-jährige Italiener leistete sich im entscheidenden Moment gleich drei Vorhandfehler.

Casper Ruud schlägt Matteo Berrettini in drei Sätzen mit 4:6, 7:6, 6:2.

Casper Ruud schlägt Matteo Berrettini in drei Sätzen mit 4:6, 7:6, 6:2.

Keystone

Im Entscheidungssatz schlichen sich beim Italiener ungewohnt viele Fehler ein. Dies wusste der Norweger auszunutzen. Mit seinem achten Breakball angelte sich Ruud, der als erster Norweger in die Top 10 der Weltrangliste vorgestossen ist, sein erstes Break. Ein weiteres sollte kurze Zeit später folgen. Letztlich war das Verdikt im dritten Satz deutlich. Mit 6:2 sicherte sich Ruud den zweiten Turniersieg in Gstaad.

Der Alkoholkonsum muss warten

Der charismatische Norweger genoss viel Unterstützung des Gstaader Publikums. Dafür bedankte er sich in seiner Siegesrede. Angesprochen auf die Schweiz, sagte er schmunzelnd: «Ich geniesse es hier sehr, das Wetter ist immer schön und die Steuern sind tief.» Er hoffe, dass er nach seiner Karriere den Alkoholkonsum etwas nachholen könne, so der frisch gebackene Gstaad-Sieger.

Für Casper Ruud setzt sich damit eine eindrückliche Bilanz weiter fort. Bei vier Turnierteilnahmen auf Schweizer Sand triumphierte er zum vierten Mal. Zu den beiden Turniersiegen in Gstaad gesellen sich zwei Turniersiege in Genf dazu.