Arbeitsmodelle
Drei Viertel aller Arbeitnehmer müssen ein- und ausstempeln

Rund drei Viertel aller Arbeitnehmer in der Schweiz müssen ihre Arbeitszeit erfassen. Das sind markant mehr als in der EU. Dafür ist in der Schweiz die Autonomie am Arbeitsplatz meist grösser.

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Die meisten Erwerbstätigen müssen ihre Arbeitszeit erfassen. Bei Rund der Hälfte sind die Arbeitszeiten zudem fix.

Die meisten Erwerbstätigen müssen ihre Arbeitszeit erfassen. Bei Rund der Hälfte sind die Arbeitszeiten zudem fix.

Keystone

(gb) Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz müssen öfters die Arbeitszeit erfassen als ihre Kollegen im europäischen Ausland. Dies zeigen neue Zahlen der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (Sake). Laut einer Mitteilung vom Montag mussten im Jahr 2019 rund drei Viertel aller Arbeitnehmer ein- und ausstempeln. In der EU liegt dieser Anteil mit 58,1 Prozent deutlich tiefer. Die automatische Erfassung der Arbeitsstunden ist in der Schweiz gar mehr als doppelt so stark verbreitet wie im Rest Europas.

Der Vergleich mit europäischen Arbeitsmodellen zeigt aber auch: Trotz Zeiterfassung haben Arbeitnehmer in der Schweiz oft grössere Freiheiten. So sind nur bei 49,2 Prozent die Arbeitszeiten vorgeben, während es in der EU 60,1 Prozent sind. Auch kann in der Schweiz öfter selber über den Inhalt und die Reihenfolge der Arbeiten bestimmt werden. So gaben 60,4 Prozent der Erwerbstätigen an, diese Freiheiten zu haben, während es in der EU nur 50,6 Prozent sind. Jedoch bestehen in der EU beträchtliche Unterschiede zwischen den Ländern.

Am Wochenende wird weniger gearbeitet

Die Sake erfasst auch, wie oft in der Schweiz Samstags- und Sonntagsarbeit geleistet wird. Dieser Anteil ist in den letzten Jahren zurückgegangen, wie der Mitteilung weiter zu entnehmen ist. 2010 arbeiteten 22,5 Prozent der Erwerbstätigen regelmässig samstags und 11,3 Prozent regelmässig sonntags. Im Jahr 2020 waren es noch 18,2 Prozent bzw. 9,3 Prozent. Frauen arbeiten häufiger am Wochenende als Männer. Auch Jüngere und Personen im Rentenalter sind öfters am Wochenende beschäftigt.

Nicht überraschend sind die Auswertungen bei der «Teleheimarbeit», sprich Homeoffice. Während 2019 ein Viertel aller Erwerbstätigen regelmässig von zuhause aus gearbeitet hat, stieg der Anteil 2020 wegen der Pandemie auf 34,1 Prozent.