Convenience
Mehr Gewinn: Kioskbetreiberin Valora hat sich gut von der Pandemie erholt

Die Kioskbetreiberin Valora hat die Pandemie definitiv hinter sich gelassen und ist wieder so profitabel wie 2019. Im ersten Halbjahr 2022 konnte der Konzern seinen Gewinn um einen Fünftel steigern. Freuen dürfte es auch den künftigen Besitzer.

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Valora betreibt unter anderem die K-Kioske. Seit dem Abflauen der Pandemie läuft es wieder rund.

Valora betreibt unter anderem die K-Kioske. Seit dem Abflauen der Pandemie läuft es wieder rund.

Keystone

Nach einem verhaltenen Start ins Jahr ist die Valora-Gruppe in Fahrt gekommen. Im Mai und Juni lag der Nettoumsatzerlös wieder leicht über dem Vor-Corona-Niveau von 2019, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Damit hat sich Valora gewissermassen von der Omikron-Variante erholt. Trotzdem liegt der Nettoumsatzerlös mit 943,3 Millionen Franken im gesamten Halbjahr 2022 unter dem Niveau vor der Pandemie.

Der Bruttogewinn belief sich in den ersten sechs Monaten des Jahres auf 428,2 Millionen Franken. Gegenüber der Vorjahresperiode bedeutet das ein Plus von 20,1 Prozent. Erfreulich lief es auch bei der Marge, die um 1,6 Punkte auf 45,4 Prozent anstieg. Damit ist Valora wieder so profitabel wie vor der Coronakrise.

Ukraine-Krieg dürfte sich kaum auswirken

Entsprechend erfreut ist die Konzernspitze. «Basierend auf der starken Erholung insbesondere im zweiten Quartal 2022 und der anhaltenden Widerstandsfähigkeit während der Pandemie ist Valora überzeugt vom Wertschöpfungspotenzial ihrer Foodvenience-Strategie», wird CEO Michael Mueller in der Mitteilung zitiert. Trotz der schlechteren geopolitischen Situation hält der Konzern an seinen Zielen für dieses Jahr fest.

Freuen dürfte das auch den künftigen Besitzer. Anfang Monat hat das mexikanische Detailhandels- und Getränkeunternehmen Fomento Económico Mexicano (Femsa) der Valora ein Übernahmeangebot in der Höhe von 1,1 Milliarden Franken gemacht. Allen Aktionären werden 260 Franken netto pro Aktie geboten. Der Valora-Verwaltungsrat empfiehlt, das Angebot anzunehmen. Der Name Valora soll beibehalten werden, der Hautpsitz weiterhin in Muttenz (BL) bleiben. Von dort aus sollen weitere europäische Märkte für die Femsa erschlossen werden.

Femsa betreibt die grösste Convenience Shop-Kette in Mexiko und Lateinamerika sowie über 3600 Apotheken in vier lateinamerikanischen Ländern. Zudem ist der Konzern – am Umsatz gemessen – der weltweit grösste Franchise-Abfüller für Coca-Cola-Produkte und der zweitgrösste Aktionär der Heineken-Gruppe.

Valora betreibt in der Schweiz die K-Kioske, die Avec-Läden und der «Brezelkönig». Insgesamt handelt es sich um rund 2700 Verkaufsstellen in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Luxemburg und den Niederlanden – vorwiegend an hochfrequentierten Standorten wie Bahnhöfen. (rwa/wap/aka)