Die Schweizer Bergbahnen blicken auf eine ernüchternde Sommersaison zurück: Sie verbuchten 24 Prozent weniger Umsatz als im Vorkrisenjahr 2019.
In den letzten Jahren hatten die Schweizer Bergbahnen viel in den Ausbau des Sommergeschäfts investiert. Die Pandemie hat diese Bemühungen vorerst zunichte gemacht. Trotz lockerer Massnahmen sei das Geschäft im Sommer deutlich unter dem Vorkrisenniveau von 2019 geblieben, teilte der Branchenverband Seilbahnen Schweiz am Freitag mit. Schuld daran ist vor allem der Wegfall der Touristen aus Übersee. Der dank der erleichterten Reisebedingungen angestiegene Tourismus aus europäischen Ländern habe diesen nicht wettmachen können, so der Verband.
Einen weiteren Strich durch die Rechnung machte den Bergbahnen das Wetter. Immerhin habe ein schöner Herbst das nach dem nasskalten Sommer schlechte Ergebnis noch etwas verbessert. Am besten waren die Verhältnisse in Graubünden und im Tessin. Dies sind denn auch die einzigen Kantone, in denen die Seilbahnen Frequenzen und Umsätze steigern konnten. Im Wallis und in der Ostschweiz erreichten die Zahlen nach dem sonnigen Herbst doch noch die Werte von 2019.
Hart getroffen wurden dagegen die Zentralschweiz und das Berner Oberland, wo das Ausbleiben der asiatischen Gäste besonders stark ins Gewicht fällt. In diesen beiden Regionen lagen die Sommerumsätze bei lediglich 50 Prozent des Vorkrisenniveaus. Seilbahnen Schweiz nimmt die Zahlen zum Anlass, weiterhin auf finanzielle Unterstützung durch den Staat zu drängen. Die Bergbahnen seien ein touristischer «Service Public», ohne den ganze Bergregionen vor einem wirtschaftlichen Fiasko stünden, heisst es in der Mitteilung. (wap)