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Die Bekämpfung der Corona-Epidemie führe laut UBS zu einem starken Einbruch des Schweizer Wachstums im ersten Halbjahr. Eine Wirtschaftskrise liesse sich aber durch eine starke Reaktion der Fiskalpolitik verhindern.
(dpo) Die weitreichenden Massnahmen zur Viruseindämmung haben zur Stilllegung weiter Bereiche des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft geführt. Das UBS Chief Investment Office erwartet in seiner am Montag publizierten Studie, dass die Schweizer Wirtschaft deswegen in der ersten Jahreshälfte «stark schrumpfen» dürfte.
Wie stark die Schweizer Wirtschaft einbreche, sei schwierig abzuschätzen, weil «dafür schlicht die Erfahrungswerte fehlen». Allerdings könne das Schadenspotenzial gemäss der Studie abgeschätzt werden. So sei bei den Restaurants und Hotels sowie bei den Bereichen Freizeit und Kultur mit einem «starken Verlust» zu rechnen.
Immerhin erwarten die Ökonomen der Grossbank eine deutliche Erholung der Wirtschaft im Verlauf der zweiten Jahreshälfte und im Jahr 2021. Wann die Wirtschaft wieder Tritt fasst, hänge davon ab, wie rasch die in Kraft gesetzten Massnahmen wieder zurückgefahren werden. Aber es sei «schlicht nicht abzuschätzen», wann das öffentliche Leben sich wieder normalisiere.
Eine Wirtschaftskrise liesse sich gemäss der publizierten Studie durch eine «starke Reaktion» der Fiskalpolitik verhindern. Die Ökonomen argumentieren, dass die Schweiz ihre Schuldenquote deutlich erhöhen könnte, ohne ihren AAA-Status zu verlieren. So sei beispielsweise eine einmalige Ausweitung der Schuldenquote um bis zu 20 Prozentpunkte vom Bruttoinlandprodukt, also 145 Milliarden Franken, denkbar.
Das Prognoseinstitut BAK Economics rechnet im ersten Halbjahr 2020 ebenfalls mit einer Rezession. Anfangs März erwartete das Institut einen Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent, nun erwartete es einen Rückgang des Schweizer Bruttoinlandproduktes um 2,5 Prozent. Ähnlich wie die UBS erwartet BAK eine Erholung in der zweiten Jahreshälfte, sofern es gelinge, das Virus einzudämmen.