Flugverkehr
Swiss-Chef sagt, dass die Impfpflicht auf Zustimmung stösst

Die Swiss verordnet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Pieks. Die internen Rückmeldung darauf seien positiv, sagt CEO Dieter Vranckx in einem Interview.

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Swiss-CEO Dieter Vranckx spricht von einer «umgekehrten Diskriminierung», wenn sich nicht alle impfen lassen müssten.

Swiss-CEO Dieter Vranckx spricht von einer «umgekehrten Diskriminierung», wenn sich nicht alle impfen lassen müssten.

Keystone

Die Entscheidung für das Personal der Flugzeuge eine Impfpflicht einzuführen, sei auf Zustimmung gestossen, sagt Swiss-CEO Dieter Vranckx in einem Interview mit der «NZZ». Das hätten die Reaktionen auf der Airline-internen Kommunikationsplattform gezeigt. Bis zum 15. November muss das Kabinenpersonal der Swiss geimpft sein, sonst darf es nicht mehr mitfliegen. «Wir sind in Gesprächen mit unseren Sozialpartnern und arbeiten mit Hochdruck an einem entsprechenden Konzept», sagt Vranckx auf die Frage, was mit den ungeimpften Personen passiere.

Er spricht gar von einer «umgekehrten Diskriminierung». So würden die geimpften Crews derzeit vor allem «auf Flügen an derzeit eher herausfordernde Destinationen wie Schanghai oder Hongkong eingesetzt», so Vranckx. Dort könnten die Besatzungen wegen den stärkeren Einschränkungen oftmals das Hotelzimmer nicht verlassen. Während ungeimpftes Personal für «Miami und für andere attraktive Destinationen» eingesetzt wurde. Dies wegen der unterschiedlichen Anforderungen bezüglich Impfstatus an den Zielorten. «Das hat verständlicherweise zu Unmut geführt, da diejenigen, die sich als geimpft gemeldet haben, in erster Linie auf den unangenehmeren Flügen nach Asien eingesetzt werden mussten», sagt Vranckx.

«Massnahmengegner sind viel lauter»

Zu der Massnahme mit der Impfpflicht sieht sich die Swiss gezwungen, da gewisse Destinationen nur noch durch geimpftes Kabinenpersonal angeflogen werden können. Ob sich die Gesellschaft an der Frage nach einem Impfzwang spalte, wollte er im Interview nicht beurteilen: «Ich glaube, dass sich die Impfgegner viel mehr und lauter Gehör verschaffen als jene, welche die Massnahmen unterstützen. Das kann ein falsches Bild erzeugen, deshalb ist es schwierig einzuschätzen, ob unsere Gesellschaft tatsächlich gespalten ist.» (mg)