Flugverkehr
Im Sinkflug: Nach Millionenverlust prüft die Swiss kleinere Flotte

Trotz drastischer Sparmassnahmen kommt die Swiss nicht zum Fliegen. Im ersten Quartal erzielte sie einen Verlust von 201 Millionen Franken. Nun drohen Abstriche bei der Flottengrösse.

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Viele Flugzeuge der Swiss bleiben momentan am Boden.

Viele Flugzeuge der Swiss bleiben momentan am Boden.

Keystone

(rwa) Zwar sei die Kurzarbeit seit Beginn der Krise eine grosse finanzielle Entlastung gewesen, betont das Unternehmen in einer Mitteilung vom Donnerstag. «Bekanntermassen handelt es sich dabei jedoch um eine temporäre Überbrückungsmassnahme, die nicht mehr ausreicht, wenn man sich als Unternehmen infolge struktureller Veränderungen im Markt neu aufstellen muss», wird Finanzchef Markus Binkert zitiert. Zudem werden bis Ende 2021 über freiwillige Massnahmen und Fluktuation rund 1000 Stellen abgebaut sein, wie die Swiss schon früher angekündigt hatte.

Im Raum steht auch eine allfällige Verkleinerung der Flotte – mit Folgen für das Streckennetz. Die Nachfrage werde sich mittelfristig nicht mehr auf das Niveau von vor der Pandemie erholen, schätzt die Swiss. Die Analyse ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Weitere Details werden in den nächsten Wochen bekannt gegeben. Nach Angaben des Unternehmens ist die Liquidität weiterhin gesichert. So hat die Swiss deutlicher weniger als die Hälfte des Coronakredits in der Höhe von 1,5 Milliarden Franken gezogen.

Corona belastet das Ergebnis

Nicht überraschend belastet die Coronakrise weiterhin das Ergebnis der Swiss. In den ersten drei Monaten resultierte ein Verlust von 201 Millionen Franken, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Minus von 84,1 MIllionen Franken zu Buche stand. Der Umsatz sank um 67,5 Prozent auf 299,6 Millionen Franken. Im ersten Quartal stiegen rund 290'000 Menschen in eine Swiss-Maschine. Das sind 90,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Teilweise kompensiert werden konnte diese Entwicklung durch die weiterhin hohe Frachtnachfrage.

Bereits im Coronajahr war der Umsatz der Fluggesellschaft um 65,2 Prozent auf 1,85 Milliarden Franken eingebrochen. Nach einem Gewinn von 578 Millionen Franken im Jahr 2019 verzeichnete das Unternehmen 2020 einen Verlust von 654 Millionen. Das Unternehmen kündigte im März an, die Sparmassnahmen zu intensivieren.