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Keine grosse Umsatzsteigerung in Sicht: Das Weihnachtsgeschäft 2021 könnte die Kassen der Schweizer Detaillisten nicht gross klingeln lassen. Das zeigt eine neue Umfrage.
In diesem Jahr gibt es wohl keine neuen Konsumrekorde rund um Weihnachten. Im besten Fall werde von einem Umsatzplus von 1,1 Prozent ausgegangen, teilte das Beratungsunternehmen Alix Partners am Donnerstag mit. Wie bereits im Vorjahr dürfte der Food-Bereich stärker profitieren als die übrigen Warengruppen. Als Grund dafür nennt das Unternehmen die Sorge um Lieferengpässe aufgrund der Materialknappheit und Lieferkettenproblemen. Dies hat vor allem auch Auswirkungen auf beliebte Weihnachtsgeschenke wie Elektronikartikel.
Dazu kommt das veränderte Konsumverhalten der Kundinnen und Kunden. Denn gemäss der aktuellen «Consumer Priorities Survey» von Alix Partners müssen sich die Schweizer Retailer und Konsumgüterhersteller genauso wie der Gastronomie- und Freizeitsektor auf ein «anhaltend verändertes Verbraucherverhalten» einstellen. Viele Schweizerinnen und Schweizer hätten während der Pandemie eine neue, bleibende Sicht darauf entwickelt, für welche Dinge und Aktivitäten sie Geld ausgeben wollen.
Rund 40 Prozent der Befragten gaben an, ihre Einkaufsgewohnheiten nachhaltig verändert zu haben. «Der Schweizer Konsument tätigt weniger Impulskäufe und geht bewusster einkaufen», wird Karsten Lafrenz von Alix Partners in Zürich in der Mitteilung zitiert. Gemäss Umfrage gibt es zwei Haupttreiber dafür: 41 Prozent wollen ihren Konsum einschränken, um nachhaltiger zu sein. 31 Prozent haben eine neue Sicht darauf, was sie als lebensnotwendige Ausgaben betrachten.
Besonders stark betroffen seien der Reise/Tourismus-Sektor und die Ausser-Haus-Unterhaltung. In beiden Bereichen rechnet fast die Hälfte der Schweizer Konsumenten damit, auch in Zukunft weniger Geld auszugeben. Beim Reisen gehe der Trend eindeutig in Richtung lokal und regional, bei der Unterhaltung mache sich der Rückzug ins Private bemerkbar. Aber auch Branchen wie Inneneinrichtung, Beauty-Handel oder Gastronomie müssten sich auf weniger spendierfreudige Konsumenten einstellen. Eine Ausnahme bilden die Lebensmittel: 12 Prozent der Konsumenten gehen davon aus, ihre Ausgaben auch künftig zu steigern.
Bei der aktuellen «Consumer Priorities Survey» hat das Beratungsunternehmen 7131 Konsumentinnen und Konsumenten aus China, Japan, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, der Schweiz, Saudi-Arabien und den USA befragt. (abi)