Konzernumbau drückt auf den Gewinn: Ascom schreibt schwarze Null und verzichtet auf Dividende

Der Schweizer Telekommunikations- und Dienstleistungsanbieter Ascom machte 2019 noch einen Konzerngewinn von einer halben Million Franken. Dies wegen Umsatzrückgang und Umstrukturierungskosten. Die Dividende wird gestrichen.

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Sucht den Neustart: Ascom unter der neuen Präsidentin Jeannine Pilloud.

Sucht den Neustart: Ascom unter der neuen Präsidentin Jeannine Pilloud.

Keystone

(sat) Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, hat sich der Auftragseingang (-1,4 Prozent auf 315,5 Millionen Franken) per Ende des letzten Jahres stabilisiert. Und der Auftragsbestand lag am Jahresende mit 177,5 Millionen gar 22 Prozent im Plus im Vergleich zum Vorjahr.

Der Rückgang des Konzerngewinns von 21,4 Millionen im Vorjahr auf noch 0,5 Millionen im letzten Jahr kommt dabei nicht ganz unerwartet. Einerseits schlagen sich darin der Umsatzrückgang und die höhere Kostenbasis nieder. Andererseits verweist das Unternehmen auf Einmaleffekte, darunter Kosten für die Restrukturierung des Konzerns von allein 6,1 Millionen Franken im letzten Jahr. Das bereits angelaufene Programm zur Kostensenkung soll die jährliche Kostenbasis um 10 bis 15 Millionen Franken pro Jahr senken.

Aufgrund der schwarzen Null beim Konzerngewinn beantragt der Verwaltungsrat den Aktionären, an der Generalversammlung auf eine Dividendenzahlung zu verzichten. In den vergangenen Jahren sei es bei Ascom üblich gewesen, dass sich die Aktionärsausschüttung am erzielten Ergebnis des Konzerns orientiere.

Konzernumbau nach «Rückschlag»

Bereits Anfang Jahr hatte die im Telekommunikations- und Dienstleistungsgeschäft tätige Schweizer Unternehmensgruppe mit Sitz in Baar einen Nettoumsatz von noch 283 Millionen Franken mitgeteilt. Währungsbereinigt ging der Umsatz des börsenkotierten Unternehmens damit um 8,5% gegenüber dem Vorjahr (318,5 Millionen) zurück. Das seit vergangenem April von Ex-SBB-Managerin Jeannine Pilloud präsidierte Unternehmen will sich aufgrund des «Rückschlags» nun neu ausrichten.

Ascom litt laut eigenen Angaben unter einer schwachen Nachfrage im OEM-Geschäft. Damit gemeint sind Hersteller, die Komponenten für die eigene Produktion dazukaufen, diese dann aber unter eigener Marke weiterverkaufen. Ebenfalls unbefriedigend war laut Mitteilung der Geschäftsgang in Nordamerika. Positiv zu vermerken sei dagegen die gute Entwicklung in England sowie Deutschland, Österreich und der Schweiz.