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Die Coronakrise hat das Bahnunternehmen BLS letztes Jahr hart getroffen. Der Millionenverlust ist nicht die einzige Sorge: Eine Belastung sind immer noch die Altlasten missbräuchlicher Subventionen.
(rwa) Wie die Post hat auch die BLS im öffentlichen Verkehr missbräuchlich Subventionen bezogen. Konkret hat das Bahnunternehmen und seine Tochtergesellschaft Busland zwischen 2012 und 2018 bei Offerten für Leistungen im regionalen Personenverkehr zu tiefe Erlöse aus dem bernischen Tarifverbund Libero eingerechnet. Die zu hohen Abgeltungen über 39,9 Millionen wurden bereits in der Jahresrechnung zurückgestellt.
Die Aufarbeitung beschäftigt die BLS weiter. Mit dem Bund und den Kantonen sei nun die Rückzahlung von 49 Millionen Franken vereinbart worden, gab die BLS am Freitag bekannt. Nach Kritik der Eidgenössischen Finanzkontrolle hat das Unternehmen beim Abgeltungswesen klarere Regeln geschaffen.
Auch sonst war es ein schwieriges Geschäftsjahr für die BLS. Zu spüren bekam der Konzern die eingeschränkte Mobilität als Folge der Pandemie. Das belegen auch die Zahlen: Verzeichnete die BLS 2019 noch 67,7 Millionen Fahrgäste, reisten letztes Jahr noch 50,6 Millionen Menschen in den Zügen, Bussen und auf den Schiffen der BLS. Das ist ein Minus von 25 Prozent. Entsprechend gingen die Einnahmen aus dem Billettverkauf um 44,1 Millionen Franken zurück.
Finanziell resultierte ein Verlust von 50,8 Millionen Franken, nachdem die BLS noch im Vorjahr einen Gewinn von 13,5 Millionen Franken erzielt hatte. Der Löwenanteil von 49 Millionen Franken geht auf die Personenmobilität zurück. Etwas gemildert hat das Ergebnis die Bundeshilfe von 9,7 Millionen Franken für den Regionalverkehr.