Rückversicherer
Nach Taucher im ersten Quartal: Swiss Re schreibt wieder schwarze Zahlen

Zur Jahreshälfte kann der Rückversicherer Swiss Re die Rückkehr in die Gewinnzone melden. Allerdings fällt der Gewinn deutlich tiefer aus als noch vor einem Jahr.

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Der weltweit tätige Schweizerische Rückversicherungskonzern Swiss Re hat seinen Hauptsitz in Zürich.

Der weltweit tätige Schweizerische Rückversicherungskonzern Swiss Re hat seinen Hauptsitz in Zürich.

Keystone

Die anhaltende Pandemie, Unsicherheiten an den Finanzmärkten und der Krieg in der Ukraine: Für einen Rückversicherer sind es nicht sonderlich gute Zeiten. Trotzdem: Nach einem harzigen Start ins Jahr mit roten Zahlen, kehrt Swiss Re wieder in die Gewinnzone zurück. Der Konzern vermeldete am Freitag für die ersten sechs Monate des Jahres einen Gewinn von 157 Millionen US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies aber ein herber Rückgang: Im ersten Semester 2021 hatte Swiss Re einen Gewinn von rund 1 Milliarde Dollar verbuchen können.

Als Folge der weltpolitischen Unsicherheiten hatte Swiss Re bereits im ersten Quartal Rückstellungen in der Höhe von 283 Millionen Dollar getätigt. Für Konzernchef Christian Mumenthaler war der russische Einmarsch in die Ukraine ein «Schock». Der Konzern hat deshalb beschlossen, «umsichtig Rückstellungen für mögliche Auswirkungen des Krieges zu bilden». Im zweiten Quartal wurden diese Rückstellungen nun nicht aufgestockt, wie Swiss Re mitteilt.

Abhängig von den Finanzmärkten

Gestiegen sind die verdienten Nettoprämien und Honorareinnahmen. Diese wuchsen um 1,9 Prozent auf 21,2 Milliarden Dollar. Der Schaden-Kosten-Satz lag im ersten Halbjahr 2022 bei 98,5 Prozent. Für den Rest des Jahres zeigt sich CEO Christian Mumenthaler optimistisch: «Dank der Massnahmen, die wir in den letzten Jahren ergriffen haben, sind alle unsere Geschäftsbereiche gut aufgestellt und darauf fokussiert, ihre Segmentziele für das Jahr zu erreichen.» Allerdings seien die Erfüllung dieser abhängig von der Entwicklung der Finanzmärkte und allfälligen Grossschäden.

Das vergangene Jahr lief Swiss Re dagegen noch wie geschmiert: Swiss Re erzielte 2021 einen Gewinn von 1,4 Milliarden Dollar – trotz zahlreicher Naturkatastrophen und der Coronakrise. Ohne die Pandemie wäre der Gewinn sogar um 39 Prozent auf drei Milliarden Dollar gestiegen. Die Eigenkapitalrendite belief sich auf 5,7 Prozent. Bei der Bekanntgabe der Jahreszahlen kündigte der weltweit tätige Schweizer Konzern an, diese im laufenden Jahr auf 10 Prozent steigern zu wollen. (rwa/mg)