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Dormakaba meldet für das letzte Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang. Dabei war das Schweizer Schliesstechnikunternehmen gut in das erste Geschäftshalbjahr gestartet. Doch dann kam Corona. Und ein Stellenabbau.
(sat) Wie Dormakaba am Donnerstag mitteilt, konnte der Umsatz in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2019/20 um 0,8 gesteigert werden. Auch die Gewinnmarge vor Steuern und Abgaben (Ebitda) von 15,5 Prozent habe bis dahin «weitgehend den Erwartungen entsprochen». Als Folge der Coronapandemie meldet das Unternehmen am Ende unter dem Strich jedoch ein Umsatz-Minus von 6,9 Prozent. Und im Vergleich zum Vorjahr liegt die Ebitda-Marge noch bei 12,8 Prozent. Womit am Ende auch der Konzerngewinn von 252,5 auf noch 164,1 Millionen Franken sinkt.
Vom Rückgang der Geschäftstätigkeit sind alle Segmente betroffen, teilt das weltweit tätige Unternehmen mit Hauptsitz in Rümlang mit. Am stärksten sank der Umsatz in der Region Asien-Pazifik mit -8,1 Prozent. Dies insbesondere in Indien. Hier ist der Umsatz im zweiten Geschäftshalbjahr im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 90 Prozent eingebrochen. Am tiefsten war der Rückgang in Europa (-3,5 Prozent). Für die Schweiz und Deutschland meldet Dormakaba trotz Coronapandemie sogar ein organisches Umsatzwachstum.
Zur Bewältigung «der anhaltenden negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Geschäftstätigkeit und zur Wahrung der operativen und finanziellen Effizienz» hat Dormakaba ein «konzernweites Kosteneinsparungs- und Restrukturierungsprogramm» eingeleitet. Konkret bedeutet dies auch einen «bedeutenden Stellenabbau», wie das Unternehmen schreibt. «Insgesamt sind bis zu 1 300 Vollzeitstellen betroffen, wobei ein Abbau von rund 900 Stellen bereits per Ende Juni 2020 vollzogen wurde», heisst es in der Mitteilung. Hauptsächlich in der Produktion in Asien und Amerika. Dormakaba hatte bereits im April Massnahmen angekündigt, diese nun aber konkretisiert. Das Unternehmen beschäftigt weltweit laut eigenen Angaben 15'000 Mitarbeitende in über 130 Ländern.
«Unsere Ergebnisse sind im Lichte der ausserordentlichen und beispiellosen Umstände zu sehen», lässt sich Verwaltungsratspräsident und CEO Riet Cadonau in der Mitteilung zitieren. Dank des «soliden Geschäfts- und Finanzprofils» könne das Unternehme auch während der Krise an seiner Strategie festhalten und in Innovation investieren. Und die Zahlen der Monate Juni und Juli deuteten bereits «auf eine Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds». Darum geht Dormakaba davon aus, die diesjährigen Zahlen im neuen Geschäftsjahr wieder zu übertreffen.
Der Generalversammlung (GV) beantragt der Verwaltungsrat eine Dividende von 10,50 Franken. Vor einem Jahr lag diese noch bei 16 Franken. Das entspricht einer Ausschüttungsquote von 52,1 Prozent, womit laut Verwaltungsrat die bisherige Dividendenpolitik von einer Quote von mindestens 50 Prozent eingehalten werde. Weiter schlägt der Verwaltungsrat den Singapurer John Liu als Nachfolger für Rolf Dörig vor. Kommendes Jahr wird Riet Cadonau zudem sein Doppelmandat als Verwaltungsratspräsident und CEO von Dormakaba abgeben. Seine Nachfolgerin als CEO steht schon länger fest: Sabrina Soussan soll nach einer Einarbeitungsphase im April 2021 die Geschicke des Schweizer Schliesstechnikunternehmens übernehmen.