Spezialitätenchemie
Dank weltweitem Bauboom: Sika legt bei Umsatz und Gewinn deutlich zu

Der weltweite Bauboom hält an. Davon profitiert auch der Chemiekonzern Sika. Trotz Ukraine-Krieg und Inflation erreichte er im ersten Halbjahr bei Umsatz und Gewinn Rekordwerte.

Reto Wattenhofer
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Bei Sika kennen die Geschäftszahlen auch im neuen Jahr nur in eine Richtung: aufwärts.

Bei Sika kennen die Geschäftszahlen auch im neuen Jahr nur in eine Richtung: aufwärts.

Keystone

Der Konzern mit Sitz im zugerischen Baar hat in den ersten sechs Monaten einen Umsatz von 5,3 Milliarden Franken erwirtschaftet. Gegenüber der Vorjahresperiode entspricht das einem Plus von 18 Prozent, wie Sika am Freitag mitteilte. In Lokalwährungen beträgt der Anstieg gar 19,5 Prozent.

Das Geschäft von Sika wächst nicht nur, sondern ist auch profitabler geworden. So schnellte der Betriebsgewinn auf Stufe Ebit um 22,7 Prozent auf 841,9 Millionen Franken hoch. In der Mitteilung spricht Sika von einem weiteren «Rekordresultat».

Stärke des eigenen Geschäftsmodells

Dabei kann dem Chemiekonzern das anspruchsvolle Umfeld nichts anhaben. «In einem Umfeld, das durch eine militärische Auseinandersetzung in Europa, steigende Energie- und Rohstoffpreise, starke Inflation und eine Euro-Franken-Parität gekennzeichnet» sei, belege das Geschäftsergebnis «einmal mehr die Stärke der Sika Wachstumsstrategie», heisst es in der Mitteilung.

Als Stärke des eigenen Geschäftsmodells bezeichnet Konzernchef Thomas Hasler gemäss Mitteilung die hohe Diversifikation und die Präsenz in zahlreichen Märkten. Auch konnte das Unternehmen die gestiegenen Preise für Rohmaterialien weitgehend durch höhere Produktpreise kompensieren.

Dass das Geschäft so gut läuft, hängt aber auch mit dem weltweiten Bauboom zusammen. Der globale Bausektor werde vom «Megatrend Klimawandel» und zunehmender Automatisierung und Digitalisierung geprägt. «Gefragt sind Lösungen zur Steigerung der Klimaeffizienz und zur Reduktion von CO2-Emissionen sowie zur Schonung der Ressourcen», schreibt Sika.

Übernahme von Teilen der BASF-Gruppe

Sika war bereits gut ins Jahr gestartet: Trotz Lieferengpässen und Inflation erzielte der Konzern im ersten Quartal einen Rekordumsatz von 2,4 Milliarden Franken. Das sind 20 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.

Bis Ende Jahr will die Sika ausserdem die Akquisition der MBCC Group abschliessen können. Dabei handelt es sich um das ehemalige Bauchemiegeschäft der BASF-Gruppe. Der Markt für bauchemische Produkte und Lösungen werde in den nächsten Jahren auf rund 80 Milliarden Franken anwachsen, schätzt Sika.

Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet Sika weiterhin mit einer Umsatzsteigerung von deutlich über 10 Prozent. Der Umsatz soll erstmals die Grenze von 10 Milliarden Franken übersteigen. 2021 hatte Sika mit einem Umsatz mit 9,24 Milliarden Franken einen neuen Rekord erreicht. Bereits 2020 hatte Sika trotz Pandemie ein Wachstum vermelden können. Damals stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozent.