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Nicolo Paganini, Direktor des Schweizer Tourismus-Verbandes, befürchtet, dass sich der Ukraine-Krieg auf den Schweizer Tourismus auswirkt. Gäste aus Übersee buchen bereits weniger.
Nach der Coronapandemie sorgt der Krieg in der Ukraine für düstere Wolken am Schweizer Tourismushimmel. «Sollte der tragische Ukraine-Krieg mit verheerenden Auswirkungen für die Zivilbevölkerung über längere Zeit dauern, so wird dies auch Auswirkungen auf den Schweizer Tourismus haben», sagt Nicolo Paganini, Mitte-Nationalrat und Direktor des Schweizer Tourismus-Verbandes (STV), am Mittwoch in einem «Blick»-Interview.
Zwar machen Gäste aus der Ukraine und aus Russland nur einen kleinen Teil der Schweiz-Reisenden aus. Sorgen bereitet Paganini hingegen die Wahrnehmung des Kriegs auf europäischem Boden bei den Gästen aus Übersee. «Alle interkontinentalen Gästen werden Europa mehrheitlich meiden, weil sie das Gefühl haben, dass der ganze Kontinent wegen des Krieges unsicher geworden ist», sagte er. Der STV beobachte bereits einen Rückgang der Buchungen von Gästen aus Übersee. «Es kommt auch zu Stornierungen.»
Doch auch europäische Gäste sind verunsichert: Die hohe Teuerung, steigende Energiepreise oder die Euro-Franken-Parität wirken sich negativ auf die Nachfrage auf unbeschwerte Tage in der Schweiz aus. «Das sind alles Faktoren, die den Gast aus Deutschland oder Frankreich beeinflussen können.»
Trotzdem rechnet der STV-Direktor mit einem guten Sommer. «Momentan beobachten wir, dass die Gäste aus den wichtigen Nahmärkten wie Deutschland, Frankreich, den Benelux-Staaten und Grossbritannien fleissig buchen. Mehr als in den Pandemiejahren 2020 oder 2021.» Zudem glaube er, dass auch die Schweizerinnen und Schweizer weiterhin gerne die Sommerferien in der Heimat verbringen werden. (abi)