Traditionszeitung
Milliardär Hansjörg Wyss zieht sich offenbar aus dem Bieterkampf um die «Chicago Tribune» zurück

Ende März wurde bekannt, dass der Schweizer Hansjörg Wyss bei der «Chicago Tribune» mitbietet. Nun soll er sein Gebot wieder zurückgezogen haben, wie die «New York Times» berichtet.

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Hansjörg Wyss will nicht mehr weiter um die Firma Tribune Publishing bieten.

Hansjörg Wyss will nicht mehr weiter um die Firma Tribune Publishing bieten.

Keystone

(agl) Wyss' Bereitschaft, in den Journalismus zu investieren, löste in den sozialen Medien grosse Begeisterung aus. Er wurde dafür gefeiert, dass er die Firma Tribune Publishing, zu der unter anderem die Traditionszeitung «Chicago Tribune» gehört, davor retten wollte, von einem Hedgefonds aufgekauft zu werden. Doch nun nimmt der Traum offenbar ein Ende, wie mehrere amerikanische Zeitungen, darunter die «New York Times», am Wochenende berichten.

Der Schweizer Milliardär habe sich aus dem Bieterkampf zurückgezogen, heisst es. Wyss sei zum Schluss gekommen, dass es sehr schwierig werden würde, die «Chicago Tribune» in eine nationale Publikation umzuwandeln. Die Entscheidung sei in den vergangenen Tagen zustande gekommen, nachdem Wyss' Mitarbeitende die Finanzen der Tribune als Teil eines Due-Diligence-Prozesses untersucht hatten. Der Schweizer hatte sich für das Gebot mit einem Hotelkettenbesitzer aus Maryland zusammengetan.

Wyss kam durch den Verkauf der Solothurner Medizinaltechnikfirma Synthes an den US-Konzern Johnson & Johnson zu seinen Milliarden. Er lebt mittlerweile in Wyoming.