Überschwemmungen
Swiss Re: Trotz hoher Schäden ist nur ein geringer Teil davon gedeckt

Der Rückversicherer Swiss Re warnt, dass Hochwasserschäden weiter zunehmen werden. Jedoch besteht diesbezüglich eine grosse Deckungslücke, vor allem in Schwellenländern.

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Die Überschwemmungen im vergangenen Jahr – wie hier in Deutschland – waren die bisher teuerste Naturkatastrophe in Europa.

Die Überschwemmungen im vergangenen Jahr – wie hier in Deutschland – waren die bisher teuerste Naturkatastrophe in Europa.

Keystone

Im vergangenen Jahr verursachten Naturkatastrophen weltweit wirtschaftliche Schäden von 270 Milliarden US-Dollar und versicherte Schäden von 111 Milliarden. Alleine die wirtschaftlichen Schäden durch Überschwemmungen beliefen sich auf 82 Milliarden, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Rückversicherers Swiss Re zeigt. So waren etwa die Überschwemmungen im Juli die bisher teuerste Naturkatastrophe in Europa. Die insgesamt teuerste Naturkatastrophe im Jahr 2021 war Hurrikan Ida.

Dabei dürfte das Hochwasserrisiko in naher Zukunft weiter zunehmen. «Fast ein Drittel der Weltbevölkerung ist von Überschwemmungen betroffen, mehr als von jeder anderen Naturgefahr», zitiert die Mitteilung Martin Bertogg, Leiter der Katastrophenrisiken bei Swiss Re. In den vergangenen zehn Jahren seien Überschwemmungen für mehr als ein Drittel aller Todesfälle durch Naturkatastrophen verantwortlich gewesen. Zudem entfielen rund ein Viertel der wirtschaftlichen Schäden auf Überschwemmungen, der zweithöchste Anteil nach tropischen Zyklonen.

Grosse Deckungslücke in Schwellenländern

Trotz dieses hohen Risikos ist die Deckungslücke gemäss Swiss Re nach wie vor gross. Insbesondere in den Schwellenländern seien in den vergangenen zehn Jahren nur 5 Prozent und in den Industrieländern 34 Prozent der schweren Hochwasserschäden versichert gewesen.

Deshalb betont Martin Bertogg von Swiss Re: «Angesichts des Ausmasses der Verwüstungen verdienen Überschwemmungsrisiken dieselbe Aufmerksamkeit und ebenso strenge Risikoprüfungen wie primäre Naturgefahren, etwa Hurrikane.» (dpo)