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Der Optimismus nach dem Ende der Corona-Massnahmen erhielt mit dem Krieg in der Ukraine einen Dämpfer. Die Mehrheit der Schweizer Unternehmen blickt dennoch zuversichtlich auf die nächsten Monate.
Schon bald ist es einen Monat her, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Angriff auf die Ukraine befohlen hat. Wie der Krieg weiter verlaufen wird, ist unklar. Dies trübt auch die Aussichten der Schweizer Wirtschaft, wie eine am Montag publizierte Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte bei den Finanzchefs von 99 Firmen zeigt.
Gingen im vergangenen Herbst noch 83 Prozent der Befragten von einer positiven Konjunkturentwicklung der Schweizer Wirtschaft aus, erwarten in der jüngsten Umfrage von Anfang März noch 46 Prozent ein Wachstum, wie es in einer Mitteilung heisst. 22 Prozent gehen davon aus, dass es einen Wachstumseinbruch geben wird.
Was die finanzielle Entwicklung des eigenen Unternehmens betrifft, zeigen sich die Befragten optimistischer. So rechnen 57 Prozent der Finanzchefs mit besseren Aussichten in den kommenden 12 Monaten, 64 Prozent gehen von steigenden Umsätzen aus. Derweil erwarten 15 Prozent eine negative finanzielle Entwicklung.
Deloitte-CEO Reto Savoia geht davon aus, «dass der Krieg in der Ukraine den Post-Corona-Aufschwung zwar verlangsamen wird, die Schweizer Wirtschaft aber dieses Jahr auf dem Wachstumspfad bleibt», wie er sich in der Mitteilung zitieren lässt. Neben dem Krieg in der Ukraine sehen die Schweizer Unternehmen die Inflation als grösstes Risiko, gefolgt von Problemen mit der Lieferkette.
77 Prozent der befragten Unternehmen sehen sich laut Mitteilung «mindestens leicht» von Lieferschwierigkeiten beeinträchtigt, 16 Prozent gaben schwere Beeinträchtigungen an. Von den betroffenen Firmen müssen gemäss Deloitte 68 Prozent mehr für Rohstoffe und Zwischenprodukte bezahlen, rund die Hälfte berichtet von höheren Transportkosten.
Der weitere Verlauf des Krieges ist gemäss Deloitte auch für die Schweizer Wirtschaft entscheidend. Dieser habe die Konsumlust in der Schweiz noch nicht negativ beeinflusst, was sich aber bei längerer Kriegsdauer ändern könne. «Dazu kommt, dass die konjunkturellen Zeichen bei unserem wichtigsten Handelspartner Deutschland weniger positiv aussehen», so Savoia. Die nächsten Wochen würden zeigen, ob der Wirtschaftsaufschwung in der Schweiz wirklich anhalte. (agl)