Klima-Organisationen fordern von der Nationalbank «eine Vision»

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hinke in ihrer Klimapolitik hinterher und verleite so zu risikoreichen Investitionen, kritisieren Artisans de la transition und Klima-Allianz Schweiz.

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Der Schweizerischen Nationalbank wird eine unzureichende Klimapolitik vorgeworfen.

Der Schweizerischen Nationalbank wird eine unzureichende Klimapolitik vorgeworfen.

Keystone

(sku) Gemäss der SNB stelle der Klimawandel für die Schweizer Wirtschaft und das Finanzsystem nur ein moderates Risiko dar. Das schreiben die Klima-Allianz und Artisans de la transition in einer am Dienstag publizierten Studie. Sie bezeichnen die Meinung der SNB als Fehleinschätzung, die den Schweizer Finanzplatz in die Irre führe. Der Mangel an Voraussicht zeige sich besonders bei den Investitionsentscheidungen.

So habe beispielsweise die Credit Suisse von 2016-2019 Kredite in der Höhe von 75 Milliarden US Dollar an globale Industriezweige vergeben, die auf fossilen Brennstoffen basieren. Eine ehrgeizige Klimapolitik kombiniert mit einer Marktentwicklung hin zu einer weniger kohlenstoffintensiven Wirtschaft werde laut der Studie aber zu einer massiven Abwertung dieser Vermögenswerte führen. Zudem liege die SNB mit ihren Überlegungen weit hinter den anderen Zentralbanken in Europa zurück.

Die Autoren der Studie fordern deshalb, dass die SNB eine Vision und Strategie für das Management von Klimarisiken entwickeln soll, die auf dem aktuellen Wissensstand in Bezug auf die globale Erwärmung sowie auf die Rolle der Zentralbanken basieren. Zudem müsse die SNB die Klimarisiken in ihrem Portfolio sachgemäss handhaben und sicherstellen, dass sich alle Finanzakteure der Klimarisiken bewusst sind.