Der Lift- und Rolltreppenkonzern Schindler hat sich in diesem Jahr erholt. Im abgelaufenen Quartal drückten dem Unternehmen aber steigende Materialkosten auf die Bilanz.
Der Auftragseingang erreichte bei Schindler im dritten Quartal 2021 wieder das Niveau von vor Pandemie. Insgesamt sind in den ersten neun Monaten bisher Aufträge in der Höhe von rund 9 Milliarden Franken eingegangen. Im Vorjahr war es zum gleichen Zeitpunkt eine Milliarde weniger. Auch bei Umsatz und Betriebsergebnis legte Schindler zu, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt.
Für das dritte Quartal sieht das Ergebnis aber etwas weniger erfreulich aus. Auch hier wuchs der Umsatz zwar leicht, gleichzeitig gab es beim Betriebsergebnis und Gewinn leichte Rückgänge. «Materialkosten stiegen deutlich schneller und Unterbrechungen in der Lieferkette behinderten die Projektabwicklung», heisst es in der Mitteilung. «Die nur zögerliche Erholung in einigen Schlüsselmärkten zusammen mit Lieferkettenengpässen führen zu Verzögerungen bei Bauaktivitäten», lässt sich Thomas Oetterli, CEO von Schindler, zitieren.
Um weiter «wettbewerbsfähig» zu bleiben, seien «Schnelligkeit und Agilität entscheidend», so Oetterli. Daher würde auch das bereits beschlossene «Top-Speed-23- Programm» beschleunigt werden. Dieses will «Digitalisierung und Produktinnovationen» vorantreiben. Für das laufende Jahr bleibt Schindler vorsichtig optimistisch: Der Konzern bestätigt einen erwarteten Konzerngewinn zwischen 840 und 900 Millionen Franken.
Der Lift- und Rolltreppenbauer Schindler bekam im 2020 die Coronakrise zu spüren. Das Auftragsvolumen ging um 9,1 Prozent zurück, der Umsatz schrumpfte um 5,6 Prozent. Das Unternehmen reagierte mit einer Fabrikschliessung in Spanien und kündigte an, innerhalb von zwei Jahren 2000 Stellen abzubauen. Im ersten Halbjahr 2020 zogen die Aufträge dann wieder an, insbesondere das zweite Quartal sorgte wieder für Wachstum. Per 30. Juni lag der Auftragsbestand bei 9,6 Milliarden Franken. (mg/agl)