Lawrow rät zu vorsichtigem Vorgehen bei Nordkorea-Verhandlungen

Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat bei seinem Besuch in Pjöngjang zu Behutsamkeit in den Verhandlungen über das nordkoreanische Atomproblem geraten. Man müsse der Versuchung widerstehen, "bis morgen alles und sofort" zu verlangen, sagte er.

Drucken
Der nordkoreanische Aussenminister Ri Yong Ho empfängt seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow. (Bild: KEYSTONE/AP/JON CHOL JIN)

Der nordkoreanische Aussenminister Ri Yong Ho empfängt seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow. (Bild: KEYSTONE/AP/JON CHOL JIN)

(sda/dpa)

Die gegenwärtige Annäherung zwischen Nord- und Südkorea sowie zwischen Nordkorea und den USA sei vielschichtig, betonte Lawrow am Donnerstag nach einem Treffen mit seinem nordkoreanischen Amtskollegen Ri Yong Ho. Lawrow wurde auch von Machthaber Kim Jong Un empfangen, wie die Agenturen Tass und Interfax aus Pjöngjang meldeten.

An verschiedenen Orten der Welt laufen derzeit Gespräche, um ein mögliches Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kim vorzubereiten. Im Gespräch ist der 12. Juni in Singapur.

Der russische Aussenminister plädierte für einen schrittweisen Abbau der Sanktionen im Gegenzug für eine Aufgabe der nordkoreanischen Atomwaffen. "Das ist nicht auf einmal zu schaffen", sagte Lawrow. Dagegen stellen die USA Nordkorea Wirtschaftshilfen erst nach völliger nuklearer Abrüstung in Aussicht.

Lawrow wurde auch gefragt, ob er in Nordkorea über den Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran gesprochen habe. Die Frage zielte auf die fehlende Vertragstreue der USA ab.

Es sei nicht seine Sache, Pjöngjang in dieser Sache zu raten, antwortete Lawrow: "Ich bin überzeugt, dass die nordkoreanische Seite die Geschichte der vergangenen Jahre kennt und alle diese Faktoren einbezieht."