Tausende Tunesier erweisen verstorbenem Staatschef letzte Ehre

Tausende Tunesierinnen und Tunesier haben sich am Samstag in der Hauptstadt Tunis versammelt, um Abschied vom verstorbenen Staatschef Béji Caïd Essebsi zu nehmen.

Drucken
Tausende Tunesierinnen und Tunesier säumten die 20 Kilometer lange Strasse zwischen dem Präsidentenpalast im Vorort Karthago und dem Friedhof Djellaz im Süden von Tunis, um Abschied vom verstorbenen Staatschef Béji Caïd Essebsi zu nehmen. (Bild: KEYSTONE/EPA/AMEL PAIN)
2 Bilder
Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland erwiesen Béji Caïd Essebsi die letzte Ehre. Von links an rechts: Tunesiens Interims-Präsident Marzouki (Dezember 2011 bis 2014), Libyens Regierungschef Sarradsch, Frankreichs Präsident Macron, Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani und Spaniens König Felipe. (Bild: KEYSTONE/EPA AFP POOL/FETHI BELAID / POOL)

Tausende Tunesierinnen und Tunesier säumten die 20 Kilometer lange Strasse zwischen dem Präsidentenpalast im Vorort Karthago und dem Friedhof Djellaz im Süden von Tunis, um Abschied vom verstorbenen Staatschef Béji Caïd Essebsi zu nehmen. (Bild: KEYSTONE/EPA/AMEL PAIN)

(sda/afp/dpa)

Sie säumten die 20 Kilometer lange Strasse zwischen dem Präsidentenpalast im Vorort Karthago und dem Friedhof Djellaz im Süden der Stadt, wo Essebsi beerdigt werden soll. Caïd Essebsi war am Donnerstag im Alter von 92 Jahren gestorben.

Auch mehrere Staatschefs erwiesen dem Politiker bei einer Trauerfeier die letzte Ehre. So reisten Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, König Felipe VI. von Spanien und Algeriens Übergangspräsident Abdelkader Bensalah nach Tunis. Die Schweiz war mit Vize-Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga vertreten. Für Deutschland nahm Ex-Bundespräsident Joachim Gauck an dem Staatsbegräbnis teil.

Tunesien ist Partner für die Schweiz

«Mit dem Tod von Béji Caïd Essebsi verliert Tunesien seinen ersten demokratisch gewählten Präsidenten», schrieb Sommaruga auf Twitter. «Tunesien ist ein wichtiger Partner für die Schweiz. Wir werden dieser Demokratie weiterhin vollständig unterstützen.»

Bei der Zeremonie im Präsidentenpalast würdigte Macron Caïd Essebsi als einen Menschen, der sich «mutig für ein aufgeklärtes, offenes, tolerantes und universellen Werten verbundenes Tunesien» eingesetzt habe.

Tunesiens erster demokratisch gewählter Staatschef war am Donnerstag im Militärspital in Tunis gestorben. Der seit 2014 amtierende Präsident hatte im April seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl im November erklärt. Laut Wahlkommission sollen nun «wahrscheinlich» am 15. September vorgezogene Präsidentschaftswahlen abgehalten werden.

Der am Donnerstag als Übergangspräsident vereidigte tunesische Parlamentspräsident Mohamed Ennaceur bezeichnete den verstorbenen Staatschef am Samstag als den «Architekten nationaler Versöhnung». An der Trauerfeier in Karthago nahmen unter anderen auch Katars Emir Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas teil.

Caïd Essebsi ist der erste Präsident, der seit Tunesiens Unabhängigkeit im Jahr 1956 ein Staatsbegräbnis erhält. Die Regierung hat nach seinem Tod eine siebentägige Staatstrauer ausgerufen.