Mauro Caviezel lässt sich von Verletzungen weiter nicht aufhalten. Der Bündner wird sechs Tage nach dem Sieg in Val d'Isère im Super-G in Val Gardena hinter dem Norweger Aleksander Kilde Zweiter.
Caviezel verpasste den Sieg auf der Saslong um zwölf Hundertstel und war seinerseits neun Hundertstel schneller als Kildes drittplatzierter Landsmann Kjetil Jansrud. Caviezel, der als Führender im Disziplinenklassement seinen Vorsprung ausgebaut hat, verspürt nicht nur die Nachwehen des im Juni erlittenen Achillessehnenrisses im linken Fuss. Ihm macht auch der Bruch des linken Zeigefingers zu schaffen. Diese Verletzung hatte er sich am Sonntag in der Abfahrt in Val d'Isère zugezogen. An der linken Hand trägt er deshalb eine Schiene zur Stabilisierung und einen zusätzlichen Schutz am Handschuh.
Als nächstbeste Schweizer belegten Marco Odermatt, der wieder die Führung in der Weltcup-Gesamtwertung übernahm, Beat Feuz und der erneut erstaunliche Urs Kryenbühl, der überraschende Dritte der Abfahrt in Val d'Isère, auf den Plätzen 9 bis 11. Kryenbühl steigerte sein Bestergebnis im Super-G um neun Ränge. Feuz ist neben Didier Cuche der einzige Schweizer, der den Super-G in Val Gardena schon gewonnen hat. Feuz siegte vor neun Jahren - in jener Saison, in der er das Duell um den Gesamtweltcup gegen Marcel Hirscher um lediglich 25 Punkte verlor.
Weltcup-Punkte im zweiten Super-G dieser Saison holten auch Niels Hintermann und Stefan Rogentin. Der Zürcher und der Bündner belegten gemeinsam Platz 28.
Kilde, der nach dem Prolog in Sölden im Oktober am Coronavirus erkrankt war, feierte seinen ersten Sieg in diesem Winter, den insgesamt fünften im Weltcup. Mit seinem Erfolg polierte der Gesamtweltcup-Sieger der vergangenen Saison die imponierende Bilanz der Norweger in Gröden auf. In den nunmehr 14 Super-G auf der WM-Strecke von 1970 stellten die Norweger achtmal den Gewinner.