Tamara und Sandro Haag überzeugen und begeistern in der Sendung «Die Höhle der Löwen» auf 3+ die Investoren. Vier der fünf wollen in ihrer Firma Livom einsteigen. Doch dann kommt alles ganz anders.
Kürzlich erhielt Tamara Haag eine Rückmeldung von einer Kundin. Diese hatte vor einem Jahr mit ihrem Partner ein Sofa bei Haags Firma Livom gekauft. Doch die Beziehung des Käuferpärchens ging auseinander – wie auch das Sofa. «Unsere Sofas sind modular. Das heisst, man kann sie beliebig teilen und ergänzen», sagt Tamara Haag als Erklärung zu dieser speziellen Konstellation, weshalb die Kundin und ihr Ex je eine Hälfte des Möbelstücks behalten haben.
Diese Flexibilität war mit ein Grund, dass in der TV-Sendung «Die Höhle der Löwen Schweiz» auf 3+ am 11. Oktober gleich vier von fünf Investoren eine Kooperation mit Tamara Haag und ihrem Mann Sandro eingehen wollten und dem Amriswiler Unternehmerpaar eine Million Franken für zehn Prozent an der Firma Livom anboten. Tamara und Sandro Haag akzeptierten den Deal der vier «Löwen», die ihnen bei der Expansion des Unternehmens helfen sollten.
Doch die Beziehung der Haags mit den vier Investoren hielt weniger lang als die Beziehung des zu Beginn erwähnten Pärchens. «Wir sind uns letztendlich einig geworden, dass wir uns nicht einig werden», sagt Sandro Haag lachend. Von Enttäuschung oder gar Frust keine Spur, denn es waren die Amriswiler, die am Ende den Deal nicht machen wollten.
Ums Geld ging es dem Jungunternehmerpaar nie, wie Sandro Haag verrät:
«Wir haben Mentoren mit Know-how gesucht, vor allem im Bereich Expansion. Und auch für gewisse Themen in der Produktion.»
Sie seien aktuell zu sehr vom Hersteller in Nordmazedonien abhängig – und dieser auch von der Amriswiler Firma, denn Livom macht mittlerweile 70 Prozent des Umsatzes aus und ist verantwortlich, dass der Sofahersteller die Belegschaft von 100 auf 300 Mitarbeiter aufstocken konnte.
«Stell dir vor, die Fabrik in Nordmazedonien brennt», sagt Sandro Haag. Deswegen sei es ihr Ziel, eine eigene Produktion aufzubauen – auch mit eigenen Designern. «Das sind die zwei wichtigsten Punkte, in denen wir Unterstützung brauchen», sagt Tamara Haag.
«Nach dem Deal sind wir mit den vier «Löwen» zusammengesessen, aber genau in diesen Bereichen konnten sie uns nicht unterstützen.»
Sie seien alle auf den Schweizer Markt fokussiert – ausser Investorin Anja Graf, die aber keinen Deal mit dem Paar aus Amriswil eingehen wollte.
Auch bei Grafs Entscheid gab ausgerechnet eine Beziehung, den Ausschlag nicht zu investieren – nämlich die von Tamara und Sandro Haag, die seit zwei Jahren verheiratet sind. Für die «Löwin», war es «ein Klumpenrisiko», wie sie in der Sendung sagte, weil sich Haags ja irgendwann trennen könnten. Graf ist diesbezüglich vorsichtig, hat sie doch vier Kinder von drei Männern – und alle ihre Ex-Partner arbeiten in ihrem Unternehmen.
Auch Haags erwarten im Dezember ihr erstes Kind, sofern man Livom nicht auch als solches zählt. Und dieses «Baby» soll nun ohne die «Löwen» aufwachsen, aber vielleicht mit einem anderen Gotti und Götti. Man sei in Kontakt mit Unternehmen, die genau dort helfen können, wo sie Unterstützung benötigen, verrät Sandro Haag.
Denn das Ziel, im amerikanischen Markt Fuss zu fassen, ist laut Tamara Haag nicht mehr in weiter Ferne. Herbst 2023 sei ein realistisches Ziel, meint sie, schaut ihren Mann Sandro an und sagt:
«Wir sind so stolz, dass wir alles bis jetzt so gut gemeistert haben.»