Ein Appenzeller namens Meister sah ein, ich werde feist und feister. Es wulstete sich um den Bauch so etwas wie ein praller Schlauch, der über seine Hose hing, weshalb denn Meister in sich ging und jüngst in der Silvesternacht
Ein Appenzeller namens Meister
sah ein, ich werde feist und feister.
Es wulstete sich um den Bauch
so etwas wie ein praller Schlauch,
der über seine Hose hing,
weshalb denn Meister in sich ging
und jüngst in der Silvesternacht
beschloss, nun werde Schluss gemacht
mit der verdammten Völlerei.
Er sprach, mit Fett ist es vorbei,
ich nehme künftig nur ein Süppli
und trinke jetzt das letzte Cüpli.
Am nächsten Tag war der Empfang
zum neuen Jahr bei Peter Lang.
Frau Lang, fand Meister, wär verletzt,
würd' ihrem Mahl nicht zugesetzt,
und Meister ass mit voller Kraft.
Vom Feiern etwas abgeschlafft,
ging er zur Büez am Tag danach,
und prompt gab es dort Ungemach,
das er am Stamm hinunterspülte,
bis sich sein Magen traurig fühlte
und seinem Meister nicht verhehlte,
dass für das Bier der Boden fehlte,
was auf des Meisters Einsicht stiess,
worauf man Gnagi kommen liess.
Bald kam dann auch das Jägeressen,
das Clubfondue nicht zu vergessen,
wo Meister Ehrenmitglied war.
Es gab sich dann im Februar,
dass er sich in die Hose zwang,
wobei der Knopf vom Bunde sprang.
Ich habe, sprach er sehr beklommen,
zugenommen.
Eugen Auer
Eine Auswahl der Glossen von Eugen Auer ist
in Buchform erschienen. «Ein Appenzeller namens…»,
Band 1 bis Band 3 sowie eine CD sind im Buchhandel
oder unter www.appenzellerverlag.ch erhältlich.