Ein Appenzeller…

Ein Appenzeller namens Meister sah ein, ich werde feist und feister. Es wulstete sich um den Bauch so etwas wie ein praller Schlauch, der über seine Hose hing, weshalb denn Meister in sich ging und jüngst in der Silvesternacht

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Hr Eugen Auer Portraet für Gwondrig (Bild: Martina Basista)

Hr Eugen Auer Portraet für Gwondrig (Bild: Martina Basista)

Ein Appenzeller namens Meister

sah ein, ich werde feist und feister.

Es wulstete sich um den Bauch

so etwas wie ein praller Schlauch,

der über seine Hose hing,

weshalb denn Meister in sich ging

und jüngst in der Silvesternacht

beschloss, nun werde Schluss gemacht

mit der verdammten Völlerei.

Er sprach, mit Fett ist es vorbei,

ich nehme künftig nur ein Süppli

und trinke jetzt das letzte Cüpli.

Am nächsten Tag war der Empfang

zum neuen Jahr bei Peter Lang.

Frau Lang, fand Meister, wär verletzt,

würd' ihrem Mahl nicht zugesetzt,

und Meister ass mit voller Kraft.

Vom Feiern etwas abgeschlafft,

ging er zur Büez am Tag danach,

und prompt gab es dort Ungemach,

das er am Stamm hinunterspülte,

bis sich sein Magen traurig fühlte

und seinem Meister nicht verhehlte,

dass für das Bier der Boden fehlte,

was auf des Meisters Einsicht stiess,

worauf man Gnagi kommen liess.

Bald kam dann auch das Jägeressen,

das Clubfondue nicht zu vergessen,

wo Meister Ehrenmitglied war.

Es gab sich dann im Februar,

dass er sich in die Hose zwang,

wobei der Knopf vom Bunde sprang.

Ich habe, sprach er sehr beklommen,

zugenommen.

Eugen Auer

Eine Auswahl der Glossen von Eugen Auer ist

in Buchform erschienen. «Ein Appenzeller namens…»,

Band 1 bis Band 3 sowie eine CD sind im Buchhandel

oder unter www.appenzellerverlag.ch erhältlich.