Handball
Cupsensation verpasst: Erstligist TV Appenzell verliert gegen die NLB-Mannschaft Chênois Genève

Achtelfinal des Schweizer Cups: Vor 715 Zuschauern bietet Erstligist TV Appenzell in der heimischen Sporthalle Wühre gegen die Nationalliga-B-Mannschaft Chênois Genève eine Partie auf Augenhöhe. Sie führen bis zur 52. Minute, verlieren schliesslich mit 27:30.

Martin Kradolfer
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Simon Manser setzt zu einem Torwurf an.

Simon Manser setzt zu einem Torwurf an.

Bild: Fabian Koller

Die Innerrhoder waren heiss auf dieses Pokalspiel gegen Chênois Genève. Sie überzeugten durch einen ausgezeichneten Teamgeist. Ein Sieg wäre beinahe gelungen. Die Einheimischen führten bis zur 52. Minute. Die Abwehr (inkl. Torhüter) stand besonders in der ersten Hälfte ausgezeichnet und liess gegen den NLB-Klub nur neun Gegentreffer zu. Schliesslich begingen die Einheimischen im Angriffsspiel einige Fehler zu viel. Dies besonders nach der Pause – als die Platzherren den Vier-Tore-Pausenvorsprung einbüssten – und gegen Ende der Partie.

Mit seinen neun Treffern hielt aber auch Arie Thür die Innerrhoder im Spiel und brachte die Genfer – deren Trainer mit dem Spiel seiner Equipe nicht zufrieden war – an den Rand einer Niederlage. Die Innerrhoder zeigten insgesamt eine tolle Moral.

Mit sieben Treffern vorne

In der Sporthalle Wühre herrschte ab der 1. Minute eine Bombenstimmung. Die beiden ersten Treffer erzielten die Westschweizer. Die Platzherren glichen zum 2:2 aus und gingen in der 7. Minute durch einen geschickt erzielten Treffer von Arie Thür erstmals in Führung. Der Vorsprung konnte in Unterzahl durch denselben Akteur gar auf 6:3 ausgebaut werden. Die Gäste kamen zwischenzeitlich wieder heran, doch nach 20 Minuten mussten sie beim Stande von 9:5 für Appenzell ein Time-out nehmen. Dies brachte den Gästen aber keinen Erfolg, denn Appenzell führte knapp vor dem Seitenwechsel mit 12:5.

Bis zur Auszeit der Appenzeller kamen aber die Genfer wieder auf 12:9 heran. In den letzten Sekunden vor dem Sirenenton liess der Gästekeeper einen Ball noch hinter die Linie gleiten und die Innerrhoder führten immer noch mit vier Toren Vorsprung, was das Publikum jubeln liess.

Appenzell liess sich nicht abschütteln

Nach Wiederbeginn unterliefen den Einheimischen vier Mal hintereinander Fehler im Angriffsspiel und so hatte Chênois bis zur 35. Minute auf 13:13 ausgeglichen. Die Appenzeller liessen sich aber nicht abschütteln und Arie Thür brachte sie mit etwas Glück wieder in Führung. In der Folge verlief die Partie mehrere Minuten sehr ausgeglichen. Appenzell legte mehrmals mit einem Tor vor, aber der Gegner glich postwendend wieder aus.

Nach einer Abwehr von Flavio de Carli führte Appenzell in der 47. Minute durch einen Gegenstoss von Yannick Inauen gar mit zwei Toren. Gut zehn Minuten vor dem Ende stand die äusserst spannende Partie beim Stande von 22:22 wieder Unentschieden. Letztmals führte dann Appenzell mit 24:23. Die Genfer glichen aber aus und gingen selber in Vorsprung, wobei die Einheimischen unter anderem mit einem Schuss an den Innenpfosten auch Pech bekundeten. Und so war beim Stande von 24:27 in der 56. Minute eine Vorentscheidung gefallen, obwohl die Einheimischen sich nicht geschlagen gaben und weiter kämpften. Es reichte aber nicht mehr und 120 Sekunden vor dem Ende betrug der Rückstand immer noch drei Treffer.

Nach einem Time-out kam Appenzell in Unterzahl durch Arie Thür nochmals auf 26:28 heran, aber zu mehr reichte es nicht. Am Ende lautete das Skore zu Ungunsten von Appenzell 27:30. Besonders die einheimischen Spieler wurden vom dankbaren Publikum mit langem Applaus verabschiedet. Ein Handball-Höhepunkt ging damit zu Ende.

Klare Niederlage gegen Frauenfeld

Einen Tag vor dem Cuphit musste der TV Appenzell in der Meisterschaft ran. Mit dem SC Frauenfeld wurden die Innerrhoder von einem Team empfangen, welches in der vergangenen Spielzeit den Aufstieg nur knapp verpasst hatte. Obwohl die Mannschaft auf diese Saison hin einen Umbruch zu verzeichnen hatte, spielen die Thurgauer auch in dieser Saison in der 1.-Liga-Meisterschaft wieder vorne mit. Sie liessen es sich nicht nehmen, vor einem kleinen Heimpublikum gegen den Tabellenführer Appenzell eine gute Figur abzugeben. Sie gewannen klar 36:29. Hinsichtlich technischer Fehler standen sich die beiden Teams in nichts nach. Den Platzherren gelang es jedoch besser, die Ballverluste des Gegners zu ihrem Vorteil zu nutzen, in Tore umzumünzen und diese Partie letztendlich mit sieben Toren Differenz für sich zu entscheiden.

Die Hälfte aller TVA-Tore ging diesmal auf das Konto der Flügelspieler. Dabei gilt es die Leistung von Daniel Inauen herauszuheben, der sieben Treffer beisteuerte. Auch Fabrizio Holenstein bekam Einsatzzeit und bedankte sich mit seinem ersten Saisontor auf seine Art. Im Hinblick auf das sonntägliche Cupspiel gegen den NLB-Klub CS Chênois aus Genf waren die Gäste keine unnötigen Risiken eingegangen und schonten zum Teil ihre Kräfte. Trotzdem hätten sich Trainer und TVA-Fans etwas mehr Widerstand gegen die sich in der zweiten Halbzeit abzeichnende Niederlage erhofft.