Die samstägliche Unterhaltung und der sonntägliche Umzug begeistern die Frauenfelder Fasnächtler.
Unterhaltung der Spitzenklasse verspricht die Werbung für die Samstagabendshow der Fasnachtsunterhaltung im Casino Frauenfeld. Die Narrengesellschaft der Murganesen unter Präsident Ivan Gubler hat den Anlass organisiert.
Ihr ist es trotz allen Widerwärtigkeitengelungen, den rund 200 begeisterten Besuchern einen tollen Abend zu bieten. Kurz nach 20 Uhr eröffnen die Gino Boys den Anlass. Während Gubler die Suche nach der Obernärrin oder dem Obernarr schildert und wie er in der Person von Reto Schneider fündig wurde, stellt dieser sich als eine ruhige Person dar. Um kurz darauf das Gegenteil zu beweisen. «Es geht länger, da ich am Reden bin», erklärt er, und macht den Vergleich mit Thomas Gottschalk als dieser noch «Wetten, dass...?» moderierte. «Da hiess es auch, die nachfolgenden Sendungen beginnen später», erklärt Schneider alias Hirsch.
Mit dem ersten Programmpunkt «Hornochse Elliker» wird der amtierende Stadtrat Andreas Elliker, Vorsteher Departement für Bau und Verkehr, unter anderem von Ralph Weibel auf die Schippe genommen. Elliker und sein Departement werden mit scharfzüngigen Bemerkungen eingedeckt. Dies sehr zum Gefallen der Anwesenden.
Die Themen von der Agglo Frauenfeld, in der nur noch flaniert und genossen, aber nicht mehr gearbeitet wird, bis zum neu erworbenen Restaurant Cittadella sind abgedeckt. «Wein ist wie Politik», bemerkt einer der Moderatoren spitz.
«Man weiss erst im Nachhinein, welche Flasche man gewählt hat.»
Auch Stadtpräsident Anders Stokholm bekommt sein Fett weg. Ihm, der ursprünglich Pfarrer war, wird unter anderem nachgesagt, dass er wegen seiner Körpergrösse in den Himmel wachsen wolle. Mit viel Applaus werden die träfen Sprüche vom Publikum verdankt.
Tänzerisches Können beweisen die Mitglieder der Rock-Academy. Spitze Bemerkungen verspritzt Petra Gimmi alias Sündy Stoeckl. Anhand diverser Schuhe versucht sie aufzuzeigen, was die Mitglieder des Stadtrates aus ihrer Sicht so draufhaben. Elsbeth Aepli Stettler, Vorsteherin Departement für Alter und Gesundheit,muss sich von ihr sagen lassen, dass Älterwerden kein Schleck sei. Sie erhält von ihr Flauschpantoffeln, damit ihr Heimaufenthalt etwas bequemer werde.
Als Ersatz für den erkrankten Mathias Frei alias Schafseckel-Kevin springt Ralph Weibel ein. Er schildert, wie es als Mann ist, wenn man am Samstagmorgen noch nicht nüchtern vom Freitagabend seine Frau beim grossen Einkauf begleiten muss. «Ein Tag zum Sterben», bemerkt er. Als Abschluss preist Gubler den Auftritt von Bauchredner Roli Berner an. Seine Puppe nervt Berner, da sie frech und schlagfertig ihm sein Gewicht immer wieder vorhält.
Bereits am Sonntag findet mit der Fasnacht in der Innenstadt das fastnächtliche Treiben seine Fortsetzung. Es herrscht eine ausgelassene Stimmung zwischen Bankplatz und Freie-Strasse. Selbst der kalte Wind ist für die meisten Besucher kein Problem. Die Freude, dass nach Corona wieder mal etwas läuft, wie ein Vater sagt, überwiegt bei weitem.