Grosses Erlebnis, kleines Ergebnis

Am Olympischen Winter-Jugendfestival der europäischen Jugend hat die Schweiz im Spiel um den dritten Platz gegen Finnland 2:4 (1:2, 0:2, 1:0) verloren. Der 16-jährige Diepoldsauer Dominic Weder war nach dem geplatzten Medaillentraum bitter enttäuscht.

Yves Solenthaler, Schruns
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Dominic Weder (links) kam beim 2:1-Führungstreffer der Finnen zu spät, um das Tor noch zu verhindern. Die Schweiz hat gegen die Skandinavier die Chance auf eine Medaille am europäischen Jugendfestival in Vorarlberg und Liechtenstein vergeben. (Bild: Yves Solenthaler)

Dominic Weder (links) kam beim 2:1-Führungstreffer der Finnen zu spät, um das Tor noch zu verhindern. Die Schweiz hat gegen die Skandinavier die Chance auf eine Medaille am europäischen Jugendfestival in Vorarlberg und Liechtenstein vergeben. (Bild: Yves Solenthaler)

EISHOCKEY. Es war der Traum, ja das Ziel der Schweizer U17-Nationalmannschaft, die Bronzemedaille von vor zwei Jahren zu wiederholen. Es sollte nicht sein: Die Finnen gaben im Spiel um die Bronzemedaille den Ton an. Im Startdrittel konnte die Schweiz vom Ergebnis her noch mithalten, nach 40 Minuten betrug der Rückstand aber schon drei Tore.

Mangelhaftes Überzahlspiel

Nach elf Sekunden im Schlussdrittel kehrte die Hoffnung der Eisgenossen zurück, nachdem Dominik Volejnicek vom EV Zug auf 2:4 verkürzt hatte. Dieser Auftakt in den letzten Abschnitt war genau nach dem Geschmack des Schweizer Cheftrainers Alfred Bohren. Auch was danach folgte, sah verheissungsvoll aus: Die Finnen kassierten eine Zwei-Minuten-Strafe, und im ersten Angriff des Überzahlspiels hätten die Schweizer um ein Haar den Anschlusstreffer geschafft.

Haben sie aber nicht, es blieb auch nach der finnischen Strafe beim 2:4 – und bei der Einschätzung, dass das Powerplay der Schweizer während des gesamten Turniers nicht medaillenwürdig war. Richtig gefährden konnten die Schweizer ihre skandinavischen Kontrahenten danach nicht mehr. Auch die Tatsache, dass die Eisgenossen das letzte Drittel für sich entschieden gereichte ihnen nicht zum Trost.

«Mehr möglich gewesen»

Wenige Minuten nach der Niederlage rang Dominic Weder, der seit zwei Jahren beim HC Davos spielt, um Worte: «Die Niederlage ist sehr bitter, es wäre mehr möglich gewesen.» Die Ursache für den letztlich nur ledernen Rang am olympischen Turnier sieht er darin, dass seine Kollegen und er «oft die kleinen Dinge nicht richtig gemacht haben».

Wenn er in einer Woche auf das Turnier in Schruns-Tschagguns zurückblicke, «überwiegt dann sicher das einmalige Erlebnis, dass ich an einem olympischen Anlass teilnehmen durfte. Aber im Moment sind diese Gedanken noch fern.»

Statt der Medaillenübergabe fand gestern für Dominic Weder und seine Teamkollegen nur noch die Abschlussfeier des Jugendfestivals statt, an dem Athletinnen und Athleten aus 45 Nationen teilgenommen haben. Grossartig Zeit, um sein olympisches Début zu reflektieren, bleibt dem jungen Eishockeyaner nicht: Nächste Woche geht's mit der U17-Nationalmannschaft bereits wieder an ein Turnier im bayrischen Füssen.

Dort werden Dominic Weder und seine nun ebenfalls olympisch gestählten Teamkollegen weiter daran arbeiten, dass ihnen dereinst die Hockey-Welt zu Füssen liegt.