Am Donnerstag wurde in Genf der 78. Auto-Salon eröffnet. Mit dabei: Bundespräsident Pascal Couchepin. Er traf auf die neuesten Toyota-Motoren. Und auf die Miss Schweiz.
«Jetzt kenne ich schon drei Mitglieder unserer Regierung persönlich», strahlte die Schönheitskönigin Amanda Ammann, nachdem sie Bundespräsident Pascal Couchepin mitten im Gedränge seines knapp zweistündigen Salon-Rundganges getroffen hatte.
Im Januar hatte Amanda Ammann in Davos mit den Bundesräten Samuel Schmid und Hans-Rudolf Merz zu Mittag gegessen. Dazu reichte es am Donnerstag nicht. Der Bundespräsident freute sich aber sichtlich, die schönste Schweizerin zu sehen. «Wie läuft es in Ihrem Miss-Job? Gefällt es Ihnen immer noch?», erkundigte er sich. «Ja sicher», schmunzelte Ammann. «Ich bin voll ausgelastet, habe viel Spass – und bin nach wie vor auch an Politik interessiert. Schliesslich will ich nach meinem Amtsjahr mein entsprechendes Studium fertig machen – und allenfalls mal in den diplomatischen Dienst oder in die Politik selber eintreten.»
Piccards Solar-Flugzeug
Neben der Miss Schweiz, vielen Autochefs und zahlreichen Besucherinnen und Besuchern schüttelte der sichtlich gut gelaunte Bundespräsident auch dem Ballonrekordflieger Bertrand Piccard die Hand. Dieser will mit seinem Solarflugzeug jetzt nonstop um die Welt fliegen. Piccard brachte Couchepin, der das Projekt bestens kennt, auf den neusten Stand: «Im Sommer kommen die langen Flügel unseres Fluggerätes.» Dann zeigte er dem an den Öko-Trends sehr interessierten Bundespräsidenten die neusten Motoren des führenden Hybridherstellers Toyota. «Sehr gut», lobte Couchepin. «So muss es sein.»
«Ausgezeichneter Chauffeur»
Bei Mercedes stellte Pascal Couchepin fest, dass sein Dienstfahrzeug bald einmal auch mit Hybridaggregat zu haben sein wird. «Nun, ich bin ja beruflich viel unterwegs mit Ihren Fahrzeugen», sagte er zu Daimler-Schweiz-Chef Karl Schregle. Und lachte: «Ich bin zufrieden – vor allem auch, weil ich einen ausgezeichneten Chauffeur habe.» Bei Indiens Kleinwagenfabrikant Tata staunte Couchepin über das Billigmodell «Nano», genauso wie vorher Luca di Montezemolo. Der oberste Ferrari-Boss zückte beim Anblick des Miniautos sein Handy, rief in Turin seinen Chefingenieur an und sagte: «Kommt mal alle her nach Genf – und schaut euch an, was die Inder für 1500 Euro alles auf vier Räder stellen ... »
Der «grünste» Auto-Salon
Der «grünste Autosalon aller Zeiten» widerspiegle die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen nach Mobilität, sagte Pascal Couchepin in seiner Eröffnungsrede und lobte den Trend zu umweltfreundlichen Motoren mit Hybridantrieben, neuer Dieseltechnik und Biokraftstoffen. «Die neuen Technologien tragen nicht nur dazu bei, dass das Auto nicht verschwindet», sagte der Innenminister. «Sondern dass dieses mehr denn je in den Dienst der individuellen Mobilität gestellt werden kann.» Couchepin betonte zugleich, dass die Schweiz ihr Strassennetz «weiter optimieren» werde und parallel dazu die «Projekte zur Entlastung der grossen Verkehrsachsen vom alpenquerenden Güterverkehr» weitertreibe. Greenpeace aber stellte an der Eröffnung eine Reihe von Automodellen an den Pranger und forderte Hersteller, Politik und Öffentlichkeit auf, in eine «Zukunft mit niedrigem Kohlendioxyd» aufzubrechen.
André Häfliger, Genf
HINWEIS
Der Auto-Salon dauert bis am 16. März. Öffnungszeiten Werktage: 10 bis 20 Uhr, Wochenende: 9 bis 19 Uhr.