HERMELIN: Der wieselflinke Mäusejäger

Der kleine Räuber ist das Tier des Jahres 2018: Der wieselartige und nimmersatte Mäusefänger braucht vielfältige Landschaften.

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Der Hermelin, hier im weissen Winterfell, ist eine in der Schweiz ansässige Wieselart und 2018 das Tier des Jahres. (Bild: PD / Pro Natura)

Der Hermelin, hier im weissen Winterfell, ist eine in der Schweiz ansässige Wieselart und 2018 das Tier des Jahres. (Bild: PD / Pro Natura)

Behände hüpft das Hermelin, eines von zwei einheimischen Wieselarten, über die Scheiterbeige und guckt immer wieder zwischen den Hölzern hervor, um zu sehen, was der Beobachtende gerade tut. Das gertenschlanke, 300 Gramm schwere und lineallange Tier schlüpft durch jedes Loch, was ein Problem für die Schermäuse ist, die auf dem ­Menuplan beliebteste Mäuseart des Hermelins. Denn der buchstäblich wieselflinke Jäger braucht viel Energie, um sich fit und warm zu halten. Bis zu 40 Prozent seines Körpergewichts muss sich das Hermelin täglich erjagen. Deshalb frisst es ein bis zwei Mäuse pro Tag und hilft so den Bauern.

Wegen des schlanken Körperbaus können Hermeline die Beute unterirdisch verfolgen. Gerade im Winter ist das ein grosser Vorteil, weil die Jagd somit auch unter der Schneedecke gelingt. Auf den Winter ist das Hermelin sowieso bestens vorbereitet. In der kalten Jahreszeit zieht es den weissen Wintermantel an. Allerdings nur wenn es wirklich winterlich und schneereich ist. Sonst belässt es das marderartige Tier bei seinem rötlich-braunen Fell auf der Körperoberseite. Das weisse Winterfell dient der Tarnung. Schwarz bleibt nur die Spitze des Schwanzes.

Symbol für Reinheit

Das Weiss des Hermelin-Winterfells galt schon vor Jahrhunderten als Symbol für Reinheit. Hermelin zu tragen, war im frühen Mittelalter ein Privileg des Adels und der Doktoren.

In der Schweiz kommt das Tier des Jahres 2018 ausserhalb von Wald und Siedlungen fast überall bis auf eine Höhe von 3000 Metern über Meer vor. Hermeline leben einzeln, nur Mutterfamilien leben länger zusammen.

Reviere können in der Schweiz bis 40 Hektaren umfassen. Dieses Revier werde gegen gleichgeschlechtliche Eindringlinge hartnäckig verteidigt, schreibt Pro Natura, welche das Hermelin zum Tier des Jahres 2018 gekürt hat. Damit wirbt die Organisation für den Erhalt artenreicher und weniger ordentlicher Lebensräume: für Ast- und Steinhaufen, kleine Bäche oder Hecken, die das Überleben des Hermelins und anderer Tierarten ermöglichen.

Bruno Knellwolf