HOTELLERIE: Bündner Hotels, die Geschichte schreiben

Das Engadin hat sich früh dem Tourismus verschrieben. Das drückt sich auch in seiner Hotellerie aus. Davon profitieren die Gäste noch heute.

Dominik Buholzer
Drucken
Luxuriöse Räume: das Grandhotel Kronenhof in Pontresina. (Bild: Gian Andri Giovanoli/KMU-Fotografie)

Luxuriöse Räume: das Grandhotel Kronenhof in Pontresina. (Bild: Gian Andri Giovanoli/KMU-Fotografie)

Dominik Buholzer

Wiedersehen bereitet Freude. Das gilt speziell für Madame Benguigui. Die Französin, die im Mai 100 Jahre alt wurde, verbringt seit 67 Jahren jährlich über drei Monate im Engadin. Kein Wunder ist man im Hotel Rosatsch, wo die Französin jeweils logiert, stolz auf seinen Stammgast.

Das Engadin ist reich an Hotel-Geschichten. Es gibt nur wenige Regionen in der Schweiz, die über so viele spezielle historische Betriebe verfügen, von denen viele noch im Familienbesitze sind. Im folgenden eine Auswahl.

Kronenhof, Pontresina: Das legendäre Grandhotel

Es zählt zu den besterhaltenen Grand Hotels des 19. Jahrhunderts: der «Kronenhof» in Pontresina. Dies verdankt er unter anderem seinen heutigen Besitzern, den Gebrüdern Philip und Spyros Niarchos. Die Nachfahren eines griechischen Reeders erwarben 2004 das altehrwürdige Haus und haben seither Millionen in die Renovation investiert. Das hat sich gelohnt: Das Fünf-Sterne-Superior-Hotel am Ort begeistert alleine schon durch seine herrlich grossen Räume sowie durch die eindrucksvolle Wellnessanlage, die auch externen Gästen zur Verfügung steht.

Hotel Walther, Pontresina: Geschichte trifft auf Design

Das Timing war perfekt: Rechtzeitig zum 110-Jahr-Jubiläum erstrahlte das Erdgeschoss des Relais & Châteaux Hotel Walther in Pontresina in neuem Glanz. Dabei bewiesen die Eigentümer, die Familie Walther, Mut. Sie strebten nicht einfach eine historische Renovation des in der Belle Epoque gebauten Hauses an, sondern wagten es, neue Akzente zu setzen. So erstrahlt in der Bar eine Lichtinstallation des Künstlers Rolf Sachs, die er eigens für das Vier-Sterne-Superior-Hotel entworfen hat. Und an den Wänden sind die Aquarelle des italienischen Malers Sandro Fabbri zu sehen, und in der Réception ist das Werk des Schweizer Bildhauers und Architekten Veit Rausch zu bestaunen. Das Ergebnis überzeugt – nicht nur optisch.

Hotel Saratz, Pontresina: Die Adresse für Familien

Angefangen hatte es 1865 mit einer Pension. Heute zählt das Vier-Sterne-Superior-Hotel zu den Aushängeschildern von Pontresina. Doch das «Saratz» ist nicht einfach ein historisches Haus. Hier wird die Vereinigung von modernem Lebensgefühl und Engadiner Hoteltradition angestrebt. Zudem hat sich das Haus bei Familien einen Namen geschaffen. Kinder sind willkommen. Es wird ihnen auch einiges geboten: Schnitzeljagd, Walddetektive etc. Auch junge Erwachsene kommen auf ihre Kosten. In der Pitschna-Scena-Bar finden regelmässig Rockkonzerte statt.

Cresta Palace, Celerina: Das Hotel für Genuss-Sportler

Das Engadin steht für Bewegung und Höhentraining. Das Vier-Sterne-Superior Cresta Palace hat sich ganz diesem Thema verschrieben. In der Staziun da Basa erhalten Sportler Ratschläge, finden sie ihren Guide, und im Sommer können sie dort erst noch ihr Velo flicken. Und im Hotel können sie sich nach dem Sport verwöhnen lassen.

Gasthaus Krone, La Punt: Der Geheimtipp für Ruhesuchende

Der Zürcher Unternehmer Beat Curti hatte eine gute Nase, als er sich die «Krone» kaufte. Früher legten hier Durchreisende, die mit Pferd und Wagen den Albulapass bezwangen, eine Pause ein. Heute gilt das stolze Haus am Inn zu den besten Drei-Sterne-Hotels Superior der Schweiz. Beliebt ist das Haus insbesondere wegen seiner zentralen, aber sehr ruhigen Lage bei Langläufern wie auch Wanderern und Bikern.