KLEINKUNSTPREISE: Clown Dimitri wird Star am Broadway

Sagenhaft: Clown-Legende und Theaterschulechef Dimitri aus Verscio TI wird mit 73 Jahren Star am New Yorker Broadway!

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Ehrenpreis-Träger Dimitri mit Massimo Rocchi (links) und Daniele Finzi Pasca beim Kleinkunstpreis 2008 in Thun. (Bild André Häfliger/Neue LZ)

Ehrenpreis-Träger Dimitri mit Massimo Rocchi (links) und Daniele Finzi Pasca beim Kleinkunstpreis 2008 in Thun. (Bild André Häfliger/Neue LZ)

«In einem Jahr gastiere ich mit meiner Familie für einen Monat am New-Victory-Theater an der 42th Street in New York», verriet der heute 72-jährige Dimitri am Mittwoch unserer Zeitung in Thun, wo er an der Verleihung der Schweizer Kleinkunstpreise weilte. Mit seinem Schwiegersohn Kai und seinen Kindern David, Nina und Masha wird Dimitri in Amerika sein Programm «La Famiglia Dimitri» aufführen.

«Darauf freuen wir uns alle natürlich riesig», strahlte Dimitri, der mit seiner Ehefrau Gunda aus dem Tessin anreiste. «Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, das sei keine Ehre für mich», schmunzelte Dimitri, unter anderem auch Träger des Ehren-Prix-Walo. «Er gehört seit Jahrzehnten zu den ganz grossen Künstlern unseres Landes», erklärte Laudator Bernie Schürch, der mit Mummenschanz letztes Jahr in Thun den Ehrenpreis erhielt.

Im November in Luzern
Geehrt wurden – von Berns Stadtpräsident Alexander Tschäppät – aber auch der in Basel lebende, ursprünglich aus Italien stammende Komiker Massimo Rocchi und der Tessiner Theaterkünstler Daniele Finzi Pasca. Sie erhielten die Schweizer Kleinkunstpreise 2008 - in Form von zwei Statuetten, den Goldenen Thunfischen. In Rocchis Sammlung ist es bereits die Auszeichnung Nummer 13. Rocchi wird im November in «Das Zelt» auch nach Luzern kommen.

Die Verleihung des Kunstpreises erfolgt nach besonderen Kriterien: Veranstalterinnen und Veranstalter sehen sich in Theatern und bei Events um und machen Vorschläge, die dann eine Rangliste ergeben. Die Gewinner werden von einer Jury bestimmt. «Das ist der am demokratischsten ermittelte Kunstpreis», erklärte der Luzerner Andrej Togni, Vorstandsmitglied der KTV (Vereinigung KünstlerInnen-Theater-VeranstalterInnen), die seit 33 Jahren die Schweizer Kleinkunst fördert.

Auch Daniele Finzi Pasca freute sich über den Preis. «Vor allem deshalb, weil er von anderen Künstlerinnen und Künstlern vergeben wird, bedeutet er mir sehr viel», erklärte der 44-jährige Artist. Der Innovationspreis des Migros-Kulturprozents ging an den Zürcher Dimitri de Perrot (32) und den in Paris weilenden Martin Zimmermann (37) für ihr Programm «Gaff Aff». Sänger Polo Hofer zog erfreut Bilanz: «Alle haben ihre Preise redlich verdient.»

André Häfliger