Bis auf 600 Meter über Meer hat es hinuntergeschneit. Der Klausenpass musste gar wieder geschlossen werden.
Vom Frühling keine Spur, vom Sommer schon gar nicht: Das Quecksilber sank in der Nacht auf gestern mancherorts in der Schweiz weit unter den Gefrierpunkt, und bis auf 600 Meter fiel Schnee. So zum Beispiel in Einsiedeln, wo erstmals seit sieben Jahren so spät im Mai Flocken liegen blieben.
Auch in Engelberg gab es noch einmal 3 Zentimeter Neuschnee. Schuld am späten Wintereinbruch – nur eine Woche vor dem meteorologischen Sommerbeginn – ist eisige Luft aus Grönland. Der Wintereinbruch hat Einfluss auf die Bergbahnen, denen die Ausflügler fehlen. «Wir sind im Moment froh um die Firmen und Vereine, die Bankette gebucht haben», sagt etwa Jürg Balsiger, Direktor der Stanserhorn-Bahn.
Auch wenn die Werte für die Jahreszeit aussergewöhnlich sind, so ist der diesjährige Mai laut Meteo Schweiz nicht wirklich ungewöhnlich. Zwischen 1961 und 1985 habe der Mai gleich in Serie ähnlich tiefe Temperaturen gebracht. «In den letzten 25 Jahren wurden wir hingegen verwöhnt mit häufig sehr hohen Mai-Temperaturen», so Meteo Schweiz.
Diese Wärme sei Teil der messbaren Klimaänderung, die ab Ende der 1980er-Jahre vor allem im Frühling, Sommer und Winter markant höhere Temperaturen gebracht habe. «Diese neue Frühlingswärme empfinden wir Schweizer offenbar bereits als so normal, dass alles Frühere in Vergessenheit geraten ist», so Meteo Schweiz.