Das Flusspferd (Hippopotamus amphibius) gehört zu den eindrucksvollsten Gestalten der afrikanischen Tierwelt. Männchen können bis zu fünf Meter lang und 4500 Kilogramm schwer werden, Weibchen sind kleiner und leichter. Ihren massigen Körper ernähren die Tiere fast ausschliesslich durch vegetarische Kost. Jede Nacht kommen sie an Land und verbringen fünf bis sechs Stunden damit, Gras und andere Pflanzen zu fressen. Dabei nehmen sie zwischen einem und 1,5 Prozent ihres Körpergewichts zu sich. Anders, als es die afrikanische Legende behauptet, verteilen Flusspferde ihren Kot nicht zu Kontrollzwecken am Ufer. Vielmehr markieren die Bullen auf diese Weise ihr Revier. Das Aufreissen des Mauls ist eine Drohgebärde.
Der Europäische Stör (Acipenser sturio) war noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts ein kommerziell wichtiger Speisefisch. Alle drei Jahre ist jedes Tier früher die Elbe, den Rhein oder einen anderen europäischen Fluss hinaufgeschwommen, um zu laichen. Da die bis zu fünf Meter langen Riesen also zu bestimmten Zeiten in grossen Mengen an bestimmten Orten auftauchten, waren sie leicht zu fangen. Die hohen Verluste durch die intensive Fischerei konnten die Bestände nicht verkraften. Denn Störe vermehren sich nur langsam. Erst ab etwa 15 Jahren werden sie geschlechtsreif, erst mit 55 Jahren hat die Eiproduktion der Weibchen ihren Höhepunkt erreicht. In fast allen europäischen Flüssen ist die Art ausgestorben, nur in der französischen Gironde hat ein kleiner Bestand überlebt.
Der Europäische Biber (Castor fiber) gehört zu den besonders imposanten Nagetieren. Denn er wird ohne Schwanz bis zu einem Meter lang und bringt bis zu 30 Kilogramm auf die Waage. Entsprechende Mengen Pflanzenkost müssen die Tiere fressen. Von Frühjahr bis Herbst stehen junge Triebe und Blätter, aber auch Gras und Kräuter auf dem Speiseplan. Im Winter vor allem Weichhölzer. Mit ihren kräftigen Zähnen fällen die Biber kleinere Bäume, die sie nicht nur als Nahrung, sondern auch als Baumaterial nutzen. Da Biber mit ihren Bauwerken Gewässer aufstauen und Seenlandschaften gestalten, schaffen sie Lebensräume für Pflanzen und Tiere.
Kerstin Viering