Barbara Gysi: Punktsieg gegen Maillard

Die Delegierten der Gewerkschaft VPOD haben sich am Samstag in Zürich für Barbara Gysi als Kandidatin für das Präsidium des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) entschieden. Es sei höchste Zeit für eine Frau an der SGB-Spitze. Kontrahent Pierre-Yves Maillard blieb das Nachsehen.

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Steht neu an der Spitze des Gewerkschaftsbundes: Barbara Gysi. (Bild: Peter Klaunzer / Keystone (Olten, 29. September 2018))

Steht neu an der Spitze des Gewerkschaftsbundes: Barbara Gysi. (Bild: Peter Klaunzer / Keystone (Olten, 29. September 2018))

(sda)

Nach Anhörung der beiden Kandidierenden sprach sich eine deutliche Mehrheit für die St. Galler SP-Nationalrätin Gysi aus, wie der VPOD mitteilte. Dem Waadtländer SP-Staatsrat wurde zwar ebenfalls das Format für das Amt bescheinigt. Seine Position hinsichtlich der innergewerkschaftlichen Balance stiess jedoch bei den Delegierten auf Kritik.

Vor vier Tagen hatte der Vorstand der Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV) Maillard auf den Schild gehoben, Anfang September hatte sich die Unia für ihn ausgesprochen. Die Wahl zur Nachfolge von Paul Rechsteiner an der Spitze des Gewerkschafts-Dachverbandes findet am SGB-Kongress vom 1. Dezember statt. Rechsteiner hatte im März nach 20 Jahren an der Spitze des SGB seinen Rücktritt angekündigt.

Weiter beschlossen die VPOD-Delegierten am Samstag nach dem Stimmfreigabe-Entscheid des SGB die Unterstützung des Referendums gegen den AHV-Steuerdeal. Für eine deutliche Mehrheit überwogen die Nachteile des Pakets. Die alten Steuersparinstrumente würden durch neue ersetzt und es drohten weitere Steuerausfälle zu Lasten von Städten und Gemeinden.

Eine Minderheit argumentierte vergeblich mit dem möglichen historischen Terraingewinn bei der AHV, den das Paket bringen werde. Zudem werde über die Eckwerte der Steuerpolitik ohnehin in den Kantonen entschieden.