Das Parlament will das Ende der Credit Suisse mit einer PUK untersuchen. Wie das den Bewegungsdrang von Leuten mit Bundesratsambitionen fördert.
Pucken nennt man eine Technik, bei der Neugeborene mithilfe eines Tuchs eng umschlungen werden. Das soll der Bewegung von Armen und Beinen Grenzen setzen und wirkt auf manche Babys beruhigend. Bei unserer Tochter kam die Technik kaum je zur Anwendung. Zu gross war ihr Bewegungsdrang, der auch im dritten Lebensjahr weiterhin sehr ausgeprägt ist.
Einen ausgeprägten Bewegungsdrang haben auch manche Politiker – und zwar in eine Richtung: nach oben. Gross ist der Anteil der 246 Mitglieder von National- und Ständerat, die insgeheim von einem Einzug in den Bundesrat träumen.
Statt den Bewegungsdrang wie bei den Babys durchs Pucken zu bremsen, könnte er bei den politisch Ambitionierten bald erheblich gefördert werden – durchs PUKen. Es sieht ganz danach aus, als könnte das Parlament im Zusammenhang mit dem Ende der Credit Suisse eine Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) einsetzen. Die PUK ist die schärfste Waffe im Arsenal der Aufsichtstätigkeit des Parlaments.
Die Vergangenheit hat gezeigt: Die Vorsitzenden einer PUK können ihren Bewegungstrieb ungehemmt ausleben – eng begleitet von Kameras und Mikrofonen der Medien. Das bietet eine exzellente Möglichkeit, sich für den Bundesrat zu empfehlen. Kurt Furgler (CVP), der 1964 die PUK zur Mirage-Affäre leitete, und Moritz Leuenberger (SP), der 1989 die PUK zur Kopp-Affäre präsidierte, welche den Fichenskandal aufzudecken half, zogen später beide in den Bundesrat ein.