Von Ende Februar bis heute: So hat das Coronavirus die Schweiz verändert, ein Überblick.
Im Tessin wird ein 70-jähriger Rentner positiv auf das Coronavirus getestet. Er hatte sich bei einer Demonstration in Norditalien angesteckt.
Der Bundesrat stuft die Situation in der Schweiz als «besondere Lage» ein. Er verbietet u.a. Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen. Der Autosalon, die Uhrenausstellung Baselworld und die Basler Fasnacht werden gleichentags abgesagt. Schon am Vortag streichen die Organisatoren den diesjährigen Engadiner Skimarathon.
Am 5. März wird im Kanton Waadt der erste Todesfall vermeldet; eine 74-Jährige mit einer Vorerkrankung stirbt im Universitätsspital Lausanne. Der Bundesrat fordert die Bevölkerung auf, Social Distancing zu betreiben und sich oft die Hände zu waschen.
Die Weltgesundheitsorganisation stuft das Geschehen als weltweite Pandemie ein. Im Tessin, dem am stärksten betroffenen Kanton, werden neun Grenzpunkte zu Italien geschlossen.
Die Playoffs werden nicht gespielt, die Swiss Ice Hockey Federation bricht die Saison per sofort ab. Später wird auch die WM, die in der Schweiz stattfinden sollte, abgesagt. Auch der Fussball ruht. Die Saison wird bis Ende April unterbrochen. Nach den Lockerungen am vergangenen Donnerstag prüft der Fussballverband nun das weitere Vorgehen. Auch Konzerte und kulturelle Anlässe werden massenweise abgesagt.
Die Regierung verbietet bis Ende April Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen. In Restaurants, Bars und Discos dürfen sich maximal 50 Personen aufhalten. Zudem findet an Schulen bis am 19. April kein Unterricht statt. Das bringt gerade für Eltern im Homeoffice grosse Herausforderungen mit sich.
Schulschliessungen: Eltern stehen vor einer Herausforderung
Die Verwaltungsdelegation der Bundesversammlung bricht die laufende Frühjahrssession ab. Drei Tage später verschiebt der Bund die für den 17. Mai 2020 geplanten Volksabstimmungen.
Der Bundesrat erklärt die «ausserordentliche Lage» bis 19. April. Alle Läden, Märkte, Restaurants, Bars sowie Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe werden geschlossen. Lebensmittelläden bleiben offen. Obwohl Gesundheitsminister Alain Berset betont, dass die Versorgung der Bevölkerung gewährleistet sei, kommt es zu Hamsterkäufen. Zur Unterstützung der Kantone in den Spitälern, bei der Logistik und im Sicherheitsbereich kommen bis zu 8000 Armeeangehörigen zum Einsatz. Die Landesgrenzen werden kontrolliert.
Am 20. März 2020 hat der Bundesrat zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Ausbreitung des Coronavirus ein umfassendes Massnahmenpaket in der Höhe von 32 Milliarden Franken beschlossen. Zusammen mit den bereits am 13. März beschlossenen Massnahmen stehen derzeit 42 Milliarden Franken zur Verfügung. Anfang April stockt Finanzminister Ueli Maurer die Notkredite und Bürgschaften um weitere 20 Milliarden Franken auf.
Der Bundesrat verlängert die bestehenden Massnahmen bis am 26. April und kündigt gleichzeitig für danach eine etappenweise Lockerung an.
Ab dem 27. April 2020 können Spitäler wieder sämtliche, auch nicht-dringliche Eingriffe vornehmen und ambulante medizinische Praxen sowie Coiffeur-, Massage- und Kosmetikstudios ihren Betrieb wieder aufnehmen. Auch Baumärkte, Gartencenter, Blumenläden und Gärtnereien dürfen wieder öffnen - unter Einhaltung der Hygienemassnahmen.
Volksschulen, Märkte und alle Einkaufsläden dürfen wieder öffnen.
Auch Mittel-, Berufs- und Hochschulen, Museen und Bibliotheken und Zoos nehmen den Betrieb wieder auf. Details dazu will der Bundesrat am 27. Mai beschliessen und bekanntgeben.
Offen ist, wann touristische Betriebe ihren Betrieb wieder aufnehmen dürfen und wann Grossveranstaltungn wie Fussballspiele wieder stattfinden.